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Quotime Die erste E-Gitarre baute er sich selbst

Der Wernigeröder Stefan Furtner steht seit 40 Jahren auf der Bühne.

Von Uta Müller 04.06.2017, 07:25

Wernigerode l „In Wernigerode ist er bekannt wie ein bunter Hund“, sagt seine Ehefrau Kerstin. „Wenn er geprobt hat, war er in der ganzen Marktstraße zu hören.“ Nachts habe die Nachbarin mit dem Krückstock an die Tür geklopft, wenn es zu laut wurde. Vor 40 Jahren fing Stefan Furtner an, Gitarre zu spielen. Am 4. Juni wird der Gitarrist 53 Jahre alt und feiert im nächsten Jahr 35 Jahre auf der Bühne.

Inspiriert von AC/DC, baute sich der technikbegeisterte Teenager seine erste E-Gitarre. Ein halbes Jahr später kaufte er seine erste richtige Gitarre im An- und Verkauf. Im Plattenladen um die Ecke wühlte er sich regelmäßig durch Platten und Noten. „Deep Purple, Queen, AC/DC, Iron Maiden: ich besorgte mir alles, was ich zu DDR-Zeiten kriegen konnte,“ so Furtner. Damals gründete er mit Kumpels die ersten Bands. „Auf dem Weg zum Feiern in den Stadtgarten oder ins Elmo, haben die Jungs bei mir einen Zwischenstopp eingelegt - dann wurde sich warm gerockt“, erinnert sich Furtner. Der gelernte Baufacharbeiter reiste für seine Auftritte durch die ganze DDR.

Einige der Bands haben sich aufgelöst, mit anderen steht er heute noch auf der Bühne. Zugleich arbeitet der Gitarrist an Studioprojekten. Ganz nebenbei gibt er seit fast zehn Jahren Gitarrenunterricht, früher in der Musikscheune, jetzt in der Turbine 19. „Durch meine Schüler entdecke ich neue Musikrichtungen“, so der 53-Jährige. „Man lernt nie aus“.

Der Wernigeröder ist Mitglied bei „Quotime“. Die Gruppe hat sich dem Schaffen der britischen Boogie-Rock-Urgesteine Status Quo verschrieben. Im Gegensatz zu den Originalen, die inzwischen die elektrisch verstärkte Gitarre gegen gedämpftere Akustikklänge eingetauscht haben, legt die Tribute-Band standesgemäß vollverstärkt los. Mit dem Gitarristen Kai-Uwe Scheffler, Schlagzeuger Michael Schreiner und Bassist Thomas Gropp rockt Stefan Furtner auf der Bühne Songs wie „Rockin all over the World, „Whatever you want“ oder „Down Down“. Die Band tourt durch ganz Europa und fasziniert mit ihrer Darbietung nicht nur eingefleischte „Status Quo“-Fans.

Er habe sein Hobby zum Beruf gemacht, sagt Furtner. „Damit habe ich mir all meine Träume erfüllt“. Die Liebe fand der 53-Jährige - wie sollte es anders sein - vor einigen Jahren bei einem Auftritt.