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Rauchentwicklung Feueralarm und helle Aufregung

Eine defekte Lampe brannte an der Grundschule Stadtfeld. Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst rückten rechtzeitig an.

22.06.2018, 09:00

Wernigerode l Große Aufregung im Stadtfeld. Auf der Straße standen am Donnerstag aufgelöste Kinder, die von Lehrern vom Gebäude fern gehalten wurden. Für 230 Schüler der Stadtfeld Grundschule in Wernigerode fand eine halbe Stunde lang kein Unterricht statt. Die Kinder und ihre Lehrer wurden evakuiert, weil aus einem Waschraum in einem oberen Stockwerk Rauch herausgequalmt war. Der Hausmeister hatte sich gerade in der Nähe der Toilette aufgehalten. Aus Vorsicht alarmierte er den Schulleiter Wolfgang Berge. Dieser rief die Feuerwehr, die mit Polizei und Rettungsdienst anrückte.
Erst entwickelte sich intensiver Rauch. Dazu kam ein nur leicht wahrnehmbarer Brandgeruch in der Umgebung der Toilette, so schildert es der Leiter der Grundschule. Eine Stunde nach der ersten Sichtung des Rauches gab es dann Entwarnung: Ein Stück Plastik einer kaputten Lampe hatte begonnen, zu qualmen. Nachdem die Feuerwehr die Rauchursache entdeckt hatte, entfernte sie den "Übeltäter". Die Gefahr war gebannt.
"Kleine Ursache, große Wirkung", stellt Thomas Günnel, Elektriker der Stadt Wernigerode, fest. Er tauschte direkt nach dem Einsatz den Kondensator der Deckenlampe aus. Dieser, ein unscheinbares Stück Plastik, dass die elektrische Ladung der Lampe speichert, war durchgebrannt. "Das kann selbst bei einem neuem Gerät passieren", sagt Günnel. "Weil die Schule so gut mit Rauchmeldern vernetzt ist, konnte die Gefahr schnell gebannt werden."
"Es ist doch besser so, als andersherum, in einer Schule mit 230 Kindern", sagt der Leiter der Stadtfeld-Grundschule sichtlich erleichtert. Es war das erste Mal, das an seiner Schule ein scharfer Alarm ausgelöst wurde. Im Laufe des Schuljahres finden mehrere Übungen statt, bei denen die Kinder über das richtige Verhalten im Fall eines Alarms aufgeklärt werden. Die Aktionen werden von der Feuerwehr begleitet.
Weil es sich diesmal um einen Ernstfall handelte, hatte der Schulleiter es in seiner Alarm-Durchsage extra angesagt. "Das ist das Handicap an diesen guten Übungen, dass im Falle eines Alarms nicht gleich klar ist, dass es ein scharfer Alarm ist", erklärt Wolfgang Berge.
Er ist sehr erfreut darüber, dass diesmal alles so glimpflich abgelaufen ist. Die Kinder waren rechtzeitig draußen und somit von der Gefahr des Rauchs abgeschirmt. Einige Kinder hatten aufgrund der Aufregung, angefangen zu weinen. "Das passiert allerdings auch schon bei Übungen", sagt der Schulleiter. Deshalb sei er froh gewesen, dass bei Alarmierung der Feuerwehr die Rettungskräfte mit angerückt waren. Diese hatten sich um die aufgebrachten Schüler gekümmert. Einem Jungen war wegen der Aufregung schlecht geworden. Er wurde deshalb zum Arzt gebracht.
"Das ist kein Grund zur Sorge. Einige Kinder sind eben sehr sensibel", sagt der Pädagoge.
Auch die Feuerwehr zeigte sich zufrieden über den reibungslosen Ablauf des Einsatzes. "Wir wurden um kurz vor 11 Uhr gerufen, und nach etwa fünf bis zehn Minuten war die Ursache schon gefunden. Es ist doch wunderbar, dass alle Kinder rechtzeitig draußen gewesen sind. Die Zusammenarbeit mit der Schule ist super gelaufen", erklärt Feuerwehrmann Tobias Hellmund.
Nachdem die Kinder eine halbe Stunde vor der Schule in sicherer Entfernung gewartet hatten, konnte schon eine Stunde, nachdem die Feuerwehr angerückt war, der Unterricht fortgesetzt werden. Während Feuerwehr und Polizei die Ursache des Brandes herausfanden, wurde der Flur abgesperrt.
Trotz der ärgerlichen Aufregung hatte der erste Alarm der Stadtfeldschule etwas Positives für sich. Wenn einmal eine gefährlichere Situation eintritt, sind Schulleiter, Lehrer und Schüler bereits gewappnet. "Ich bin natürlich beruhigt", sagt der Schulleiter, "es ist gut, dass diesmal nichts dramatischeres passiert ist."