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Reddeber Waschraum für 57 Kinder viel zu klein

Der Waschraum der Kindertagesstätte Reddeber ist viel zu klein für 57 Kinder. Auch die Verkehrssicherheit bereitet den Eltern Sorgen.

Von Ivonne Sielaff 22.04.2016, 01:01

Reddeber l Die Zahnputzbecher stehen eng nebeneinander auf dem Regal. Handtücher hängten dicht an dicht an den Haken. Sechs Waschbecken, drei Toiletten, ein Wickeltisch – nur ein kleiner Waschraum für 57 Mädchen und Jungen

„Das ist unser großes Problem“, sagt Heike Triebel, Leiterin der Kindertagesstätte „Kleine Strolche“. Die Mitglieder des Sozialausschusses hatten ihre Sitzung in die Reddeberaner Einrichtung verlegt. Und Heike Triebel nutzte die Gelegenheit, um die Räumlichkeiten vorzustellen, aber auch um Probleme anzusprechen. 28 Kindergartenkinder, 23 Mädchen und Jungen im Krippenalter bis drei Jahre sowie sieben Hortkinder besuchen die Einrichtung aktuell. Besonders stolz sind Heike Triebel und ihre Mitarbeiter auf die „offenen Arbeit“, die sie anbieten. Das heißt, die Kinder entscheiden Tag für Tag selbst, womit sie sich beschäftigen wollen. Dafür stehen Funktionsräume für Aktivitäten wie Basteln, Experimentieren, Verkleiden und Bauen zur Verfügung.

Die meisten Kinder in der Einrichtung stammen aus Reddeber. Aber auch Eltern aus Minsleben, Silstedt und sogar Wernigerode bringen ihre Kinder zu den „Kleinen Strolchen“. Ab dem Sommer werden es erstmals mehr Krippen- als Kindergartenkinder sein.

Wenn nur das Platzproblem im Waschraum nicht wäre. Ganz genau müsse eingetaktet werden, wann welche Gruppe den Raum nutzen darf, damit es nicht zu voll wird, berichtet die Kita-Chefin. „Seit langem wünschen wir uns einen Anbau für einen zweiten Waschraum“, sagt sie.

Im Wernigeröder Sozialamt ist die Misere bekannt, man sieht Handlungsbedarf. Nur mit der Finanzierung hapert es. Frühestens 2017 lasse sich der Anbau realisieren, so die zuständige Mitarbeiterin Annette Klaue mit Blick auf die anstehenden Haushaltsplanungen.

Kita-Mitarbeiter und vor allem die Eltern plagt noch ein weiteres Problem. Das Haus ist von mehreren Hauptstraßen umgeben – Straßen, die die Kinder überqueren müssen. Nicht alle Autofahrer würden sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 beziehungsweise 50 Stundenkilometern halten, sagt Mutter Franziska Wambsganß. „Ich würde mir wünschen, dass die Tempobegrenzung durch Markierungen, Schilder oder eine Leuchttafel deutlicher visualisiert wird, damit unsere Kinder geschützt sind.“

Auch im Ortschaftsrat und im Gemeindeelternrat war die Verkehrssicherheit in der Ortsmitte bereits Thema. Um eine Entschärfung voranzubringen, schlägt Sozialamtschefin Petra Fietz einen Vororttermin mit Mitarbeitern des Ordnungsamts und den Eltern vor. „Das ist ein besserer Weg, als darüber nur am Tisch zu sprechen“, so Fietz. Es müsse dringend etwas getan werden. Nicht nur die Kleinkinder mit Eltern, sondern auch die Hortkinder, die mit dem Schulbus ankommen, müssten die Straße auf dem Weg zur Kita queren.