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Riesengemüse Bohnen und Kohl im XXL-Format

Kürbisse, Bohnen, Tomaten und Kohl: Bei Patrick Schenk aus Rübeland ist alles eine Nummer größer - zumindest, was das Gemüse angeht.

Von Katrin Schröder 31.08.2016, 01:01

Rübeland l Der Garten von Patrick Schenk liegt im Sonnenlicht. Schlecht für den Kohl: „Sonne verträgt er überhaupt nicht. Da lässt er gleich die Blätter hängen“, sagt der Rübeländer. Deshalb schützt ein Sonnenschirm das Gewächs, das sich von Artgenossen vor allem durch eins unterscheidet – seine Größe. Auf rund sechs Meter Umfang bringt es der Weißkohl, der damit in bester Gesellschaft ist. In Patrick Schenks Garten wächst Gemüse nur im XXL-Format.

Im vergangenen Jahr hat Schenk mit seinem 200 Kilogramm schweren Kürbis bei der Wiegemeisterschaft in Berlin-Klaistow einen achtbaren Platz im Mittelfeld belegt. Die drei Kürbisse der Sorte „Atlantic Giant“, die er in diesem Jahr ausgesät hat, haben die Erwartungen jedoch nicht erfüllt, so der Rübeländer. Die größte Frucht hat einen Umfang von rund 2,78 Metern erreicht und legt pro Tag 12 bis 16 Kilogramm Gewicht zu.

Inzwischen ist sie bei 151 Kilogramm angekommen, doch der Vorjahresrekord wird nicht gebrochen, da ist sich Patrick Schenk bereits sicher. „Das Problem ist die Unbeständigkeit.“ Mal legt die Frucht gut zu, mal stagniert sie. Der kleine Kürbisbruder läuft mit rund 84 Kilogramm Gewicht ohnehin bereits außer Konkurrenz.

Sehr gut entwickelt hat sich hingegen die Feuerbohne, die Schenk in diesem Jahr zum ersten Mal angebaut hat. Seine Frau hat ihn dazu überredet. „Die Pflanze habe ich aus England bekommen“, berichtet der 33-Jährige. Das Gewächs rankt sich inzwischen rund fünf Meter lang an einem Sonnenblumenspalier empor und trägt rund 70 Zentimeter lange Früchte. „Und sie wachsen noch. Das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange“, sagt der Züchter.

Mit der Bohne will Patrick Schenk am 2. Oktober an den Meisterschaften des Verbandes der europäischen Riesengemüse-Züchter (EGVGA) im schweizerischen Dozwil teilnehmen – gemeinsam mit Gartenfans aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, England und den USA. Der Rübeländer rechnet sich durchaus Chancen aus. „Der Meister des vergangenen Jahres hat es bei den Bohnen dort nur auf 58 Zentimeter gebracht.“ Darauf könne man sich allerdings nicht ausruhen. „Die Konkurrenz schläft nicht.“

Stolz ist Schenk außerdem auf seine Tomaten – die größte wiegt geschätzte eineinhalb Kilogramm – und seine Zucchini. Das grüne Prachtstück bringt es bei einer Länge von rund 1,50 Metern und einem Umfang von mehr als 90 Zentimetern auf rund 43,7 Kilogramm. Einen Monat hätte die Pflanze eigentlich noch wachsen können, doch weil Schenk befürchtet, dass die Frucht von innen faulen könnte, hat er sie vorsorglich geerntet. Die anderen Pflanzen werden täglich gegossen, beschnitten und abends vermessen. Die Ergebnisse überträgt Schenk am Computer in Tabellen, um den Überblick zu behalten. Sein Hobby wächst dem passionierten Züchter momentan im wahrsten Sinne des Wortes über den Kopf. „Es nimmt überhand“, sagt er angesichts eines täglichen Pflegeaufwands von rund zwei Stunden. In der nächsten Saison will er ein wenig kürzer treten. „Ein Kürbis, zwei Zucchini, mehr nicht.“ Dafür will er etwas anderes versuchen. „Im kommenden Jahr möchte ich einen eigenen Kern pflanzen“, erklärt der Züchter. Daraus könnte eine neue Sorte entstehen – ein original Rübeländer Kürbis.