Rockmusik Von wegen Ü 70-Party

"Bandfever" und kein Ende: Die Truppe um Gitarrist und Sänger Wolfgang Menger feiert die Geschichte der Rockmusik in Wernigerode.

Von Wolfgang Schilling 18.12.2017, 23:01

"Bandfever" ohne Ende: Die Truppe um Gitarrist und Sänger Wolfgang Menger feiert zum vierten Mal die Geschichte der Rockmusik in Wernigerode.

Wernigerode l Handys aus und Herzschrittmacher an: Zumindest der Schalter für die Zeitmaschine war schon nötig, um all die Erinnerungen an die wilden Rockzeiten der 1960er und 1970er Jahre wieder aufzurühren. Ideal dazu passend kam die vierte Auflage des regionalen Rocksicals „Bandfever“ am Donnerstag. Im rappelvollen KiK-Saal fieberten die angeblich laut Moderator Christian Braulke zur Ü 70-Party angereisten Gäste einem heißen Rockabend entgegen.

Und ein solcher wurde es, nachdem Wolfgang Menger etwas süffisant angekündigt hatte, dass er „einige alte Leute ausgegraben habe“. Dazu gehörte auch der neue Conférencier, der zeitweise etwas sehr verschwatzt die Titel erklärte. Dankmar Isleib plauderte an der Rockbar von seinen Begegnungen mit Deep Purple, den Rolling Stones und Michael Jackson. Mit großem Aufwand, sehr gutem Ton und erheblichem Personaleinsatz ging es diesmal vor allem in internationale Gefilde.

Da war der Kinderchor der vierten Klassen aus der Wernigeröder Diesterweg-Schule, der inbrünstig Pink Floyds „Another Brick In The Wall“ intonierte. Optisch begleitet von Filmstreifen von deutsch-deutscher Grenze und Brockenerstürmung am 3. Dezember 1989 samt Mauerfall. Da waren die als Auflockerung häufig auftretenden Ilsenburger „Mountain Ghost“-Tänzerinnen, und da waren viele, viele Solisten.

Aus den vorhergehenden Produktionen hörte man die größten Kracher wieder, was eine sicher gute Idee war. Peter „Pepe Brüll“ Meyer, die lokale Joe-Cocker-Kopie, Tina Turner alias Karo Blasek und Gitarrero Kai-Uwe Scheffler, der mit einer deutschen Version von Garry Moores „Still Got The Blues“ einen Meilenstein des Abends setzte.

Zum Motto „The Final Countdown“ resümierte Produzent, Gitarrist und Sänger Wolfgang Menger, dass dies wohl zuerst für den Jahresabschluss 2017 gelte, vielleicht aber noch nicht für diese Veranstaltungsreihe. Er wurde abschließend als großer Macher gefeiert, als nach mehr als drei Stunden die Show mit einer Udo Lindenberg-Zugabe zu Ende ging.

„Ich mach mein Ding“ könnte ja das Motto für die fünfte Auflage von Bandfever werden, wenn sich denn wieder genug Sponsoren finden und alle noch Lust haben weiter zu rocken.