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Sanierung Kita Schierke - Stadt will fertig bauen

Mit der Ankündigung dass weiteres Fördergeld für die Kita Schierke fließt, scheint der Abschluss für die Sanierung geebnet.

Von Ivonne Sielaff 05.10.2017, 01:01

Schierke l Neubau, Nutzung eines anderen Gebäudes oder doch fertig sanieren? Wie weiter mit der Kita Schierke? Im Wernigeröder Rathaus hält man die Fortsetzung der Sanierung für die beste Lösung. Das kommt nicht unerwartet, hatte sich Oberbürgermeister Peter Gaffert (parteilos) in der Vergangenheit schon mehrfach dafür stark gemacht. Überraschend ist aber, dass den Stadträten in ihrer jüngsten Sitzung ein Papier mit Alternativvorschlägen als Diskussionsgrundlage für die Zukunft der Kita Schierke vorgelegt wurde.

Noch in der Sitzung des Finanzausschusses hatte der Oberbürgermeister dies mit den Worten „Es sollten weder Kraft noch Geld in eine Variantendiskussion gesteckt werden“ abgetan. Daraufhin verwiesen einige Lokalpolitiker auf einen Beschluss vom Mai, durch den sie die Verwaltung mit eben dieser Analyse beauftragt hatten.

Sehr knapp werden in dem Arbeitspapier vier Vergleichszenarien durchgespielt. Die Fortsetzung der Sanierung wird von vornherein als Vorzugslösung der Verwaltung präsentiert. Bei geschätzten zwei Millionen Euro Baukosten würden rund 1,3 Millionen Euro aus dem Förderprogramm „Stadtumbau Ost“ fließen. 670.000 Euro davon wurden bereits ausgezahlt und verbaut, die Zusage für die zweite Hälfte der Fördersumme wurde kürzlich vom Land signalisiert.

Variante 2: Gegen einen Neubau am Barenberg spreche, dass aktuell kein geeignetes und erschlossenes Grundstück vorhanden sei, heißt es im Papier. Die Kosten für Garagenabriss, Wegerechte, Erschließung und Neubau werden auf 2 Millionen Euro geschätzt.

Variante 3: Ein neuer Kindergarten auf dem Gelände der leerstehenden Sekundarschule mit Kosten für Abriss, Erschließung und Neubau schlägt mit mindestens 2,3 Millionen Euro zu Buche.

Variante 4: Auch der Umzug in die Alte Schule wurde geprüft. Dafür müsste das Gebäude saniert werden. Die Kosten dafür werden auf 1,2 bis 2,4 Millionen Euro plus 200.000 Euro für die Erschließung geschätzt. 

K.o.-Kriterium aller anderen Varianten ist für die Stadtverwaltung die anstehende Rückzahlung von 670.000 Euro an das Land. Das Fördergeld ist zweckgebunden. Wird die Sanierung nicht abgeschlossen, ist der Förderzweck nicht erfüllt.

Hintergrund: Seit 2013 wird an dem Kindergarten gebaut. Die Kosten waren mit einer Million Euro deutlich zu niedrig angesetzt. Erst während der Sanierung stellte sich heraus, dass das Haus vom Hausschwamm zerfressen ist und kein Fundament besitzt und das Mauerwerk marode ist. Mitte 2016 wurde die Sanierung gestoppt, weil das Geld alle war. Weitere 900.000 Euro sind nötig, um die Arbeiten zu beenden. Die Kinder werden seit 2015 in Elend betreut.