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Schierke Zeichen für Umzug stehen gut

Spielt das Wetter mit, können Schierkes Brandschützer in ihr neues Domizil ziehen.

Von Ivonne Sielaff 22.10.2019, 03:44

Schierke l Schierkes Brandschützer dürfen hoffen. Im Moment wird gerade alles daran gesetzt, dass sie noch 2019 in ihre neue Feuerwache umziehen können. Auf der Baustelle schräg gegenüber der Jugendherberge herrscht gerade Hochbetrieb. Im Gebäude sind die Trockenbauer am Werk. Die Tischlerarbeiten sind in Vorbereitung, die Fliesen- und Malerarbeiten ausgeschrieben. Auch Arbeiten am Außenbereich haben im Oktober endlich begonnen.

Bis zum Jahresende ist nicht mehr viel Zeit, trotzdem sei es „erklärtes Ziel“, die Feuerwache noch 2019 einzuweihen, so Wernigerodes Rathaussprecher Tobias Kascha auf Volksstimme-Nachfrage.

Dabei sah es bis vor kurzem düster für einen Umzug in diesem Jahr aus. Im Juli hatte die Stadtverwaltung die Ausschreibung für die Außenanlagen platzen lassen – und das bereits zum zweiten Mal. Das günstigste der eher spärlich eingegangenen Angebote lag 60 Prozent über der Kalkulation.

Viel zu viel für die Stadt – schließlich waren die Kosten für das Bauprojekt schon Anfang 2019 aus dem Ruder gelaufen. Zu Baubeginn war man von etwa 2,5 Millionen Euro für den Komplex, der Feuerwehr, Bergwacht und Bauhof beherbergen soll, ausgegangen. Doch die Kosten schnellten in die Höhe. Gründe für den Anstieg waren laut Verwaltung der problematische Baugrund, die Winterbauheizung, die notwendige Verlegung eines Wassergrabens, die geforderte Versetzung der Gasstation und der Lager für Salz und Streugut sowie die explodierenden Preise in der Baubranche. Alles zusammen machte eine dreiviertel Million Euro mehr aus.

Deshalb wurde im Wernigeröder Rathaus kurzerhand umgeplant. Knapp 500.000 Euro für die Fertigstellung der Feuerwache wurden von anderen Projekten abgezweigt. Die noch ausstehenden Arbeiten an den Räumlichkeiten für Bergwacht und Bauhof – und damit auch die entsprechenden Kosten – wurden ins Jahr 2020 geschoben.

Um die geplatzte Ausschreibung für die Außenanlagen zu retten, wurden Firmen direkt angefragt und zur Abgabe eines Angebotes aufgefordert. Wohl mit Erfolg. Wie bereits in der September-Sitzung des Bauausschusses informiert wurde, ging der Zuschlag an Umwelttechnik & Wasserbau und Stratie.

Die Ausgaben für die Außenanlagen liegen laut Tobias Kascha mit insgesamt 389.000 Euro nur noch fünf Prozent über dem geplanten Kostenrahmen. Aber nicht etwa, weil das neue Angebot deutlich günstiger war, sondern weil die Stadt von vornherein einige Leistungen weggerechnet hat. Die Außenanlagen für den Bauhof und die Bergwacht seien herausgenommen worden und sollen im kommenden Jahr ausgeschrieben werden, informiert der Rathaussprecher. Der Außenbereich der Feuerwache samt notwendiger Stichstraße und Knotenpunkt zur Brockenstraße dagegen soll noch 2019 realisiert werden.

Einen konkreten Termin zur Eröffnung der Feuerwache kann Tobias Kascha noch nicht nennen. Die Arbeiten am Außenbereich sollen laut Plan bis zum 23. Dezember abgeschlossen werden. Das wäre kurz vor Weihnachten eine Punktlandung. Allerdings müsse das Wetter mitspielen, schränkt der Sprecher ein. Wenn der Winter in Schierke plötzlich einsetze, sei der 23. Dezember wohl nicht zu halten.

Schierkes Brandschützer sehnen den Umzug in ihr neues Domizil seit langem herbei. Schon vor Jahren hatten sie Alarm geschlagen. Denn ihr alter Sitz hinter dem Rathaus war nicht nur extrem baufällig, sondern auch viel zu klein für die zwei Löschfahrzeuge. Die Stadtverwaltung reagierte damals. Und Wernigerodes Lokalpolitiker gaben grünes Licht für den Neubau.

Für die Brandschützer und ihre Fahrzeuge sind in Gebäudekomplex drei Stellplätze vorgesehen, dazu Aufenthalts-, Umkleide-, Schulungs- und Abstellräume. Bauhof und Bergwacht erhalten Platz für Garagen sowie für Mitarbeiter, Umkleide, Lager, Büros und Sanitäranlagen.