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Schlossfestspiele Regisseur spielt im Freischütz den Bösewicht

Im Mittelpunkt der Wernigeröder Schlossfestspiele steht die Oper "Der Freischütz", mit einem Novum: Der Regissieur spielt selbst mit.

Von Regina Urbat 17.06.2016, 10:00

Wernigerode l Der Freischütz ist in aller Munde, „es wird schon fleißig geprobt, zumindest die 45 Mitwirkenden der Singakademie“, sagt Christian Fitzner. Gut sechs Wochen vor Beginn der Wernigeröder Schlossfestspiele am 29. Juli präsentierte der Festspielintendant gemeinsam mit den anderen Hauptakteuren das Programm und berichtete über den Stand der Vorbereitung.

„Alle Sponsorenverträge sind unterzeichnet, das Ensemble und die Konzertprogramme stehen fest, Probenbeginn für die Festspieloper ,Der Freischütz‘ ist am 25. Juli“, zählt Fitzner auf. Für ihn passe das populäre Opernwerk von Carl Maria von Weber ausgezeichnet zur Aufführungsstätte im Schloss-innenhof. „Und ich freue mich besonders, dass wir für unsere Inszenierung erneut Maximilian Ponader als Regisseur verpflichten konnten“, sagt Fitzner.

Ponader, der bereits 2013 „Don Giovanni“ in Wernigerode inszenierte, freue sich seinerseits und versprach so manche Überraschung für das Publikum. Die erste Überraschung verriet er dann doch und kündigte damit eine Premiere für die Schlossfestspiele an: „Der Regisseur und Bühnenausstatter spielt selbst mit.“

Maximilian Ponader ist ausgebildeter Schauspieler und übernimmt im Freischütz die Rolle des Bösewichts Samiel. „Ich freue mich schon, wenn ich, der schwarze Jäger, in der Wolfsschlucht mit dem Publikum spiele und den Jägerburschen Max zu einer Erkenntnis verhelfe“, sagt der Hamburger. Komplettiert wird das Opernensemble wie in den Jahren zuvor mit jungen, internationalen Künstlern sowie der Singakademie Wernigerode.

Die Opern-Premiere ist am 12. August, weitere Aufführungen folgen am 13., 19., 20., 26. und 27. August, jeweils 19.30 Uhr. Um Besuchern, die den beschwerlichen Weg zum Schloss nicht mehr meistern wollen oder können, die Möglichkeit auf einen Operngenuss nicht zu verwehren, wird am 28. August eine Aufführung in der Ausweichspielstätte – dem Fürstlichen Marstall – angeboten. Beginn ist 15 Uhr.

Die 21. Wernigeröder Schlossfestspiele beginnen am 29. Juli mit einer „Spanischen Nacht“. Mitwirkende sind die Kana­dierin Dale Kavanagh und der deutsche Gitarrist Thomas Kirchhoff, seit 1991 als Amadeus Guitar Duo erfolgreich. Unter der musikalischen Leitung von Gastdirigent Gheorghe Costin werden das Duo, die Mezzosopranistin Almuth Herbst und das Philharmonische Kammerorchester Wernigerode mit Werken von Ginastera, Rodrigo und de Falla ihr Publikum mit überschwänglichem Temperament im virtuosen Vortrag begeistern.

Eine Woche später, am 5. August, eine Neuerung im Programm: Felix Reuter, Pianist und Musikkomödiant, Improvisationskünstler und Entertainer, wird in Begleitung des Kammerorchesters mit witzigen Geschichtchen um berühmte Komponisten in seinem Konzertprogramm „Die verflixte Klassik“ für beste Unterhaltung sorgen.

Eine weiterer Höhepunkt der Festspiele wird ein Gastspiel des Hildesheimer Theaterensembles „Schmidt‘s Katzen“ sein. „Irgendwo zwischen Theater, Comedy und Live-Musik erschafft das dreiköpfige Frauenensemble eine bunte Tüte absurder und alltäglicher Geschichten für Groß und Klein aus dem Stegreif“, verrät Lysan Weber. Die Konzertpädagogin im Kammerorchester hat die Neuerung empfohlen, wohl wissend: „Unter vollem Kopf- und Körpereinsatz wird gesungen, getanzt, gereimt und fantasiert. Alles ist improvisiert und das Publikum bestimmt die Richtung.“

Unter der Moderation von Lysann Weber finden auch wieder in verschiedenen Räumen des Schlossmuseums die Wandelkonzerte statt, am 16. August um 19.30 Uhr; 17., 18., 23. und 25. August, jeweils um 18.30 und 20.30 Uhr. „Diese Wandelkonzerte erfreuen sich mittlerweile großer Beliebtheit und sind ein gelungener Brückenschlag zum Schlossmuseum“, sagt Christian Juranek, Geschäftsführer der Schloß Wernigerode GmbH und Mitorganisator der Festspiele.

Musikliebhaber der leichteren Klassik und Filmmusik kommen bei der Last Night, dem Abschlusskonzert am 2. September, auf ihre Kosten. Mit dem spanischen Nachwuchstubisten und Preisträger des Deutschen Musikwettbewerbs 2013, Rubén Durá de Lamo, konnte ein herausragender Solist gewonnen werden. „Er singt, tanzt, streitet, deklamiert und philosophiert auf seinem Instrument“, kündigt Christian Fitzner an.

Karten für alle Veranstaltungen sind in den Touristinformationen Wernigerode und Ilsenburg, in den Service-Stellen der Volksstimme in Wernigerode, Blankenburg, Halberstadt, Ilsenburg und Magdeburg, unter der biber ticket-Hotline 0391/5999700 sowie im internet unter www.pkow.de erhältlich. Das Spielzeitheft kann über info@pkow.de oder Telefon (0 39 43) 94 95 14 kostenfrei bestellt werden.