Schlossrocknacht 50 Jahre Rock'n'Roll

Kai-Uwe Scheffler, Vollblutmusiker und Wernigeröder Urgestein des Rock‘n‘Roll, wird 50 Jahre alt.

Von Ivonne Sielaff 10.09.2017, 08:07

Wernigerode l Kai-Uwe Scheffler ist Rock‘n‘Roll pur. Ob früher bei „Aufbruch“ oder „allemann“, ob als Frontmann von „Quotime“, in „AniLorak“ mit Lebensgefährtin Karo oder als Gastmusiker in anderen Bands. „Ich mache Musik, solange ich denken kann. Es gibt einfach nichts Schöneres für mich.“ In wenigen Tagen feiert der Wernigeröder seinen 50. Geburtstag. Für ihn der richtige Zeitpunkt, um auf ein halbes Jahrhundert Leben für den Rock‘n‘Roll zurückzublicken.

„Bei uns zu Hause gab es immer Gitarren“, erinnert er sich an seine Anfänge. „Meine Idole waren damals die Beatles und die Stones.“ Mit 14 gab es die erste E-Gitarre – zu Weihnachten. „Eine Jolana Telecaster – für mich der heilige Gral.“ Sein Schwager konnte spielen, zeigte ihm, wie es geht. „Nach sechs Wochen hatte ich ihn überflügelt.“ Die erste Band hieß „Riff-Rockband“. „Die haben damals einen Gitarristen gesucht.“ Jede Menge Auftritte bei Stadtfesten, in Sälen und in Clubs folgten. „Damals war ich 17. Für junge Leute war das gutes Geld.“

Mir der Wende kam der Einbruch. „Da kamen erst einmal die ganzen Musiker aus dem Westen rüber. Für uns ging es bergab. Uns war die Lebensgrundlage entzogen worden. Die Jugendclubs, die FDJ waren unsere Auftraggeber. Die gab es auf einmal nicht mehr.“ Zwei Jahre lang habe er nicht an Musik gedacht. „Dann habe ich angefangen, mich wieder um Auftritte zu kümmern –Tanzmusik“, sagt Scheffler und rümpft die Nase. „Ja, ganz schlimm für jemanden wie mich.“ Aber finanziell habe es ihn weitergebracht.

Für ihn habe schon immer festgestanden, dass er als Berufsmusiker sein Geld verdienen möchte. „Ich habe zwar mal eine Lehre gemacht, aber nur zur Beruhigung meiner Eltern.“ Die Auftritte allein reichen nicht zum Leben, „obwohl ich in den letzten Jahren 75 bis 80 Gigs pro Jahr gespielt habe“. Um über die Runden zu kommen, gibt er zusätzlich zu seinen Engagements Gitarrenunterricht. Dass er durch die Musik noch einmal richtig reich wird, glaubt er nicht. „Aber das ist auch nicht mein Hauptziel. Ich bin ein verdammt glücklicher Mensch. Die Musik ist mein Job, und ich habe eine Menge Spaß dabei.“

Erfüllung hat er mit seiner Status Quo-Coverband „Quotime“ gefunden. „In der Coverbandszene haben wir uns in den vergangenen acht Jahren bis ganz nach oben gespielt.“ Dabei sei die Band aus einer Bierlaune heraus entstanden. Als Musiker saß er damals zwischen den Stühlen. „allemann“ hatte sich aufgelöst. „Ich wusste zu dem Zeitpunkt nicht, was ich machen sollte.“ Ein Kumpel kam mit der Idee, ein paar Status-Quo-Songs zu covern. „In einer Kneipe haben wir eine Live-Probe veranstaltet. Und die kam richtig gut an. Wir haben eine Internetseite eingerichtet, uns Auftritte besorgt und angefangen zu proben. Und schon ging es los.“ Die Hits von Francis Rossi und Co. haben Kai-Uwe Scheffler und seine Mannen inzwischen einige hundertmal gespielt. „Das wird nicht langweilig. ‚Rockin‘ all over the World‘ könnte ich bis zu meinem Lebensende spielen. Das hängt mir nicht zum Halse raus.“

„Die 50 ist doch nur eine Zahl. Optisch habe ich mich nicht groß verändert. Ich fühle mich nicht alt.“

Sein bevorstehender 50. Geburtstag vermiest ihm dabei nicht die Laune. „Das ist doch nur eine Zahl. Ich halte mich fit. Optisch habe ich mich auch nicht groß verändert. Ich fühle mich nicht alt.“

Dennoch wolle er sein halbes Jahrhundert groß feiern, kündigt Kai-Uwe Scheffler an. „Mit der 4. Schlossrocknacht.“ Die Sause findet am Sonnabend, 16. September, um 19.30 Uhr auf Schloss Wernigerode statt. Als „Le Scheff“ wird er die Lieder seines Lebens spielen, sagt Scheffler, der noch nichts verraten will. Nur so viel: „Auch einige eigene Stücke sind dabei.“ Neben „Quotime“ wird auch Schefflers Lebensgefährtin Karolina Blasek mit ihrer AC/DC-Coverband „Black/Rosie“ auf der Bühne stehen. Dritte Band im Bunde ist „Bowmen“ aus München, die auf bluesigen Alternativrock spezialisiert ist.

Wenige Restkarten gibt es bei der Wernigeröder Schlossbahn am Krummelschen Haus unter Telefon (0 39 43) 60 60 00 und für Kurzentschlossene an der Abendkasse. Zum Konzert fährt die Schlossbahn ab 19 Uhr regelmäßig ab Parkplatz Altstadt/Schloss und nach Konzertende zurück zum Parkplatz.