Schule Heudeber Entscheidung muss Follen

Für 2018 hat Heudebers Ortsbürgermeister Hartmut Busch einen Wunsch. Er möchte endlich Sicherheit für die Grundschule im Ort.

Von Jörg Niemann 03.01.2018, 10:00

Heudeber l "Wir kämpfen jetzt seit vier Jahren für den Erhalt des Schulstandortes in Heudeber. Im neuen Jahr muss endlich eine Entscheidung her, denn es ist unerträglich, wie auf dem Rücken der Jüngsten kleinkrämerische Politik betrieben wird", sagt Heudebers Ortsbürgermeister Hartmut Busch (parteilos) in einem Gespräch mit der Harzer Volksstimme. Busch spielt damit auf die Ereignisse an, die sich Anfang Dezember im Gemeinderat ereignet hatten und die zum Vertagen eines Beschlussentwurfes in Sachen Schulentwicklungsplanung führten.
"Wir müssen endlich den Nordharz als Ganzes betrachten und da führt kein logischer Weg an drei Schulstandorten vorbei. Für das Jahr 2022 werden etwa 300 Grundschulplätze im Nordharz benötigt. Das sind keine Zahlen aus Modellrechnungen, das sind reale Zahlen anhand der jüngsten Geburten. Und 300 Kinder in zwei Schulen zu betreuen, das ist schlichtweg unmöglich", sagt Busch. Er appelliert deshalb an alle gewählten Vertreter im Nordharzer Gemeinderat, künftige Entscheidungen mit Weitblick und nicht mit Rückblick auf längst vergangene Zeiten zu treffen.
 "Die Fehler, die vor Jahren gemacht wurden, dürfen wir jetzt nicht wiederholen", sagt Busch in Hinblick auf den Schulstandort Wasserleben. In diesem Zusammenhang dankt er den Landesbehörden und der Kreisverwaltung für die Geduld, die sie beim Thema Schulstandorte im Nordharz aufbringen. Auch für sie wünscht sich Busch eine zukunftsfähige Lösung des Problems.
Der Lokalpolitiker erhofft sich aber auch im Interesse der Eltern und vor allem der Kinder eine klare und dauerhafte Lösung. "Eine sichere Perspektive für die vorhandenen Schulen ist auch ein Argument für mögliche Zuzüge von jungen Menschen. Diese Chance dürfen wir nicht leichtfertig verspielen, denn die Einwohnerzahl des Nordharzes ist auch in Zukunft für die weitere Existenz der Gemeinde wichtig."
Unabhängig vom Schulstandort kritisiert Hartmut Busch auch die gesamte Entwicklung des Ortsteils. "Blickt man auf die vergangenen Jahre zurück, so ist in Heudeber kaum etwas passiert. Deshalb habe es schon Äußerungen gegeben, die mit einem Wechsel des Ortsteils in eine andere Verwaltung liebäugeln", sagt Busch. "Wir wollen aber den Weg mit dem Nordharz weiter gehen. Voraussetzung ist aber, dass Heudeber nicht vergessen wird und Politik nicht an unserem Ort vorbei gemacht wird."
Den neuen Nordharzer Bürgermeister Gerald Fröhlich (parteilos) klammert Busch dabei aus, denn bei ihm sei ein konstruktives Denken erkennbar, wie die Gemeinde zukunftsfähig gemacht werde kann. Andererseits habe man in Heudeber auch nicht vergessen, mit welchen Zahlen vor ein, zwei Jahren argumentiert wurde, als es um den Sanierungsbedarf der Grundschule ging. "Da wurde von Seiten der Verwaltung bewusst mit falschen Zahlen argumentiert und hinterher wollte es niemand gewesen sein. Kein Wunder, dass viele Mitglieder des Gemeinderates offenbar in Sachen Zukunft der Schulen unsicher sind", so der Heudeberaner.
Bei aller Kritik über Vergangenes fordert Hartmut Busch von allen Beteiligten, den Blick nach vorn zu richten. "Wenn wir alle ein wenig über den Tellerrand hinweg gucken, ergeben sich garantiert für jeden auch neue Sichtweisen. Deshalb sollten wir alle gemeinsam das neue Jahr nutzen, um Probleme konstruktiv anzugehen und eine breite demokratische Mehrheit für die Umsetzung schaffen. Nur so wird die Gemeinde Nordharz auch künftig eine Zukunft haben", hofft Hartmut Busch.