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Schwerlastverkehr Neuanlauf für längere 30-Zone in Blankenburg

Die Bürgerinitiative "Ortsumfahrung B 27/B 81" will eine 30-er Zone in Blankenburg ausweiten - wenn möglich ohne zeitliche Begrenzung.

Von Jens Müller 22.11.2018, 00:01

Blankenburg l Eine von Grund auf sanierte Bundesstraße, eine nächtliche Tempo 30-Begrenzung in der Mauerstraße und ein 30-Schild in der oberen Rübeländer Straße: Nach Ansicht der Bürgerinitiative Ortsumfahrung B27/B81 – Blankenburg-Cattenstedt-Hüttenrode reicht dies noch lange nicht, um Anwohner und Gäste vom zunehmenden Durch- und Schwerlastverkehr zu entlasten. Das wurde auf dem jüngsten Treffen der Gruppe im Blankenburger Rathaussaal deutlich.

Wie Donald Rosendahl, Anwohner der Rübeländer Straße, erklärte, hat sich die Situation am Ortsausgang Blankenburg Richtung Hüttenrode trotz des neuen Straßenbelags keineswegs gebessert. „Es ist nicht leiser geworden“, sagte der Blankenburger. Zwar werden die Sattelauflieger der großen Lkws nun nicht mehr bei jedem Kanaldeckel oder Asphalt-Huckel durchgeschüttelt und sorgen somit für Lärm. Vielmehr werde dort nun schneller gefahren. Die neue Fahrbahn lade geradezu zum Rasen ein.

Ein weiteres Ärgernis beschrieb ein Anwohner aus dem Wohngebiet Regenstein. Dort halte sich kaum jemand an die Tempobegrenzung, weil auch zu selten kontrolliert werde.

In der Runde kam außerdem die Frage auf, warum es keine Tonnage- und weitere Geschwindigkeitsbegrenzungen entlang der Bundesstraße im Stadtgebiet gebe, um die Beeinträchtigungen der Anwohner zu minimieren. Daraufhin beschrieb Bürgermeister Heiko Breithaupt (CDU) die nicht ganz einfachen und auch langwierigen Antragsverfahren.

So habe sich beispielsweise das Einrichten des Tempo-30-Abschnitts zwischen Altem E-Werk und Theaterstraße sehr lange hingezogen. „Wir hatten eigentlich beantragt, Tempo 30 von der Körner-Kreuzung bis hinter das Kurhotel einzurichten – ohne Einschränkung“, erinnerte Breithaupt an das ursprüngliche Begehren der Stadtverwaltung. Zweimal habe er deshalb sogar den Präsidenten des Landesverwaltungsamtes angeschrieben, bis letztlich die Schilder aufgestellt wurden.

Zur Verwunderung aller aber an anderer Stelle und lediglich mit einer Nachtbegrenzung von 22 bis 6 Uhr. „Für mich persönlich ist es völlig unverständlich, die Begrenzung vom Alten E-Werk bis zum Tummelplatz einzurichten“, bekannte das Stadtoberhaupt. Und damit steht er bei weitem nicht allein.

Gerade dort, wo zum Beispiel die Gäste des Kurhotels „Fürstenhof“ Ruhe und Erholung finden möchten, können die Autofahrer wieder aufs Gaspedal treten. „Für uns stand deshalb die Frage: Sollen wir das machen oder nicht?“, bekannte der Stadtchef. „Wir haben uns dafür entschieden, um zu zeigen, was das für ein Blödsinn ist. Das entspricht nicht unseren Vorstellungen“, erklärte Breithaupt, der sich damit auch hinter die Aktivitäten der Bürgerinitiative stellte, weiter für eine Verbesserung zu kämpfen.

Die Mitstreiter um Dieter Baumbach und Peter Wegener sprechen sich sogar dafür aus, die bestehende 30-er Zone auf den Bereich von der Kreuzung Michaelsteiner-/Friedens-/Neue Halberstädter Straße bis zum Lühnertorplatz ausweiten zu wollen. Ihre Begründung: Dort befinden sich unter anderem ein Seniorenheim, ein Haus für Geschütztes Wohnen, medizinische Einrichtungen, die August-Bebel-Schule, das Feuerwehr-Gerätehaus und zwei Hotels. Deshalb soll ein neuer Anlauf unternommen werden, einen entsprechenden Antrag auf Ausweitung der 30-er Zonen zu stellen, aber auch die Problembereiche verstärkt zu kontrollieren.