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SondernutzungssatzungWernigerodes Line-Dancer in Finanznöten

Das Line-Dance-Treffen in Wernigerode hat ein Geldproblem: Mit der neuen Sondernutzungssatzung haben sich die Gebühren verdreifacht.

Von Holger Manigk 18.05.2018, 01:01

Wernigerode l Ihr Fest auf dem Nico haben die Line-Dancer mit großen Sorgenfalten beendet. Der Grund: Mit der neuen Sondernutzungssatzung in Wernigerode haben sich für die Organisatoren die Standgebühren von 500 Euro auf 1200 Euro verdreifacht.

„Wir wissen, dass vieles teurer wird – auch die Gema-Gebühren für die Musik, aber das ist ein Schlag in die Magengrube“, sagt Axel Niemann. Wie der Wernigeröder von der Tanzgruppe Crazy Capercaillies (deutsch: Verrückte Auerhühner) betont, musste bei der 16. Auflage des Line-Dance-Treffens deshalb auf auf Live-Musik verzichtet werden. „Für das nächste Jahr sieht es ähnlich aus“, so der 56-Jährige.

Das Problem: Das Festival wird nicht von einem gemeinnützigen Verein ausgerichtet wird, sondern der Event-Veranstaltungsagentur EVA aus Halberstadt. Deshalb „sind ohne besonderen Grund leider keine Kostenreduzierungen möglich“, erläutert Rathaussprecher Tobias Kascha auf Volksstimme-Anfrage.

Das Ordnungsamt habe auf Anfrage der Betroffenen von diesen eine Darstellung zur Kostensituation abgefragt. So sollen „alle Möglichkeiten, die der Satzung innewohnen könnten, geprüft werden“, verspricht Kascha. Dennoch müsse sich die Stadtverwaltung an Gleichbehandlung aller bei der Satzung halten.

Die Linedancer wollen sich unterdessen mit Spenden beim nächsten Fest – auch die 17. Auflage soll ohne Eintrittsgelder auskommen – selbst helfen. Außerdem haben sie an einem Abend 260 Unterschriften gegen die Gebührenerhöhung gesammelt – darunter Unterzeichner aus Hannover, Hamburg, Magdeburg und Berlin. „Mit dem Treffen werben wir überregional für Wernigerode“, sagt Niemann.

„Die Satzung in gewissen Punkten anzupassen“, sei in der Zunkunft möglich, heißt es aus dem Rathaus. Durch die Anwendung in der Praxis seien die Regelwerke generell Veränderungen unterlegen, so Tobias Kascha.