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Soziale Arbeit Ein Leben für die Jugendarbeit in Derenburg

Bis Ende Mai hatte Christina Moj das Ehrenamt der parteilosen Ortsbürgermeisterin in Derenburg inne.

13.07.2018, 23:02

Derenburg l Der Raum ist voll. Es ist ein gewöhnlicher Ferientag im Jugend- und Freizeitzentrum Derenburg. Eine Gruppe von Jungen fällt es schwer, sich vom Computer zu trennen, doch dann finden sie sich rund um die Tischtennisplatte ein.

„Ich komme gern her. Ich habe keine Geschwister und meine Cousins wohnen in einer anderen Stadt“, sagt der vierzehnjährige Robin aus Derenburg. „Deshalb freue ich mich, dass hier immer andere Kinder sind. Mit denen kann ich dann spielen.“

Für Kinder wie Robin ist Christina Moj aus Derenburg Jugendpflegerin aus Leidenschaft. Dieser Aufgabe geht sie seit 1991 nach. Vorher hatte sie in einer Konservenfabrik gearbeitet. Die vergangenen drei Jahre hatte sie allerdings noch eine andere Aufgabe: Als parteilose Ortsbürgermeisterin von Derenburg bestimmte sie das Geschehen des Ortsteils von Blankenburg mit. Aus persönlichen Gründen legte sie Ende Mai das Amt nieder. Es hatte ihr trotz aller Begeisterung für die Politik Zeit genommen, die sie gern weiterhin in ihren Hauptberuf, die Betreuung der Jugendlichen des Ortes steckt.

Auf einen besonderen Höhepunkt in ihrer Zeit als Ortsbürgermeisterin möchte sie sich nicht festlegen. Was ihr aber besonders gefallen habe, sei der Zusammenhalt im Stadtrat gewesen. „Wir haben es geschafft, uns alle zusammen an einen Tisch zu setzen, und Probleme konstruktiv zu lösen.“

„Das fand ich toll“, sagt die engagierte Derenburgerin. Sicherlich hatte es auch Themen gegeben, die sie gern noch weiter vorangetrieben hätte, zum Beispiel den Tourismus im Ort. Im Großen und Ganzen sei die Arbeit als Ortsbürgermeisterin eine gute Fortsetzung ihrer aktiven Beteiligung gewesen, die zuvor als Chefin von Derenburg im Ortschaftsrat ausgeübt hatte.

Während sie das Ehrenamt ausübte, blieb das Jugend- und Freizeitzentrum dienstags immer geschlossen. „Wir freuen uns, dass wir jetzt wieder jeden Tag hierhin gehen können“, sagt die vierzehnjährige Leonie. Sie ist selbst als Kind hierher gekommen, unterstützt aber mittlerweile Moj als Betreuerin in der Einrichtung.

Abgesehen von den Abendveranstaltungen, die für Jugendliche von 14 bis 27 Jahren vorgesehen sind, ist tagsüber der Treff für Kinder ab dem Schuleintrittssalter gedacht. Da das Zentrum für einige aber wie ein zweites Zuhause geworden ist, wird so Jugendlichen wie Leonie die Möglichkeit gegeben, sich auch tagsüber noch sinnvoll einzubringen.

Der nächste Höhepunkt des Sommers ist für die Besucher des Kinder- und Jugendzentrums die Übernachtungsveranstaltung, die bei gutem Wetter im Freibad Derenburg stattfindet. Vom 25. bis 27. Juli wird am Naherholungsort gezeltet. Bei schlechtem Wetter wird die Aktion auf die Couch ins Freizeitzentrum verlegt. „So oder so wird es ein Riesenspaß“, verspricht Christina Moj.