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Sozialeinrichtungen Regina Wetzstein geht nach 22 Jahren

Regina Wetzstein hat über 30 Jahre die Geschicke sozialer Einrichtungen in Wernigerode mitbestimmt - nun verabschiedet sie sich.

Von Holger Manigk 17.12.2015, 00:01

Wernigerode l Abschied nach 22 Jahren: Seit ihrer Gründung hat Regina Wetzstein die Gemeinnützige Gesellschaft für Sozialeinrichtungen Wernigerode (GSW) geleitet. Am heutigen Donnerstag wird die scheidende Chefin eines der größten Arbeitgeber in Wernigerode offiziell verabschiedet. Das kommunale Unternehmen betreibt fünf Seniorenheime, drei Heime für geistig und seelisch Behinderte und ambulante Angebote.

1983 hatte die studierte Finanzwirtschaftlerin als stellvertrende Leiterin der damaligen Zentralen Verwaltung für Feierabend- und Pflegeheime angefangen. „Ich war selbst erschrocken, ursprünglich hatte ich mich nach einem Babyjahr als Heimleiterin oder Sachbearbeiterin beworben“, so Regina Wetzstein. Den Schritt aus der Finanzwelt zu einem sozialen Dienstleister habe sie nie bereut, „doch den Zahlen bin ich immer treu geblieben.“

Seit 1989 Einrichtungsleiterin, arbeitete Regina Wetzstein nach der Wende an der Gründung der GSW mit. „Man konnte die Umbruchsstimmung spüren“, erinnert sich die Wernigeröderin. Sie lobt den Mut und die Weitsicht der Stadträte, die damals für die Gründung der Gesellschaft zur Bündelung der sozialen Dienstleistungen stimmten. „Ich hatte unseren Oberbügermeister Horst Weihrauch und Andreas Heinrich an meiner Seite.“ Der habe sie gedrängt, sich 1993 als Geschäftsführerin der neu gegründeten GSW zu bewerben. „Sonst hätte ich mich nicht getraut“, sagt Regina Wetzstein.

Aus den damals 168 Mitarbeitern sind bis heute mehr als 500 geworden. Besonders stolz sei sie auf den Wohnkomplex Sankt Georg. „Wir konnten dieses schöne Haus vor dem Verfall retten, bieten dort 52 pflegebedürftigen Bewohnern ein zentrumsnahes Zuhause.“ Doch alle Projekte – ob Wohnheime, die ambulante Kranken- oder die Tagespflege – „sind meine Babys, aus denen inzwischen Kinder und Erwachsene geworden sind“, sagt Regina Wetzstein.

Dass es ihren „Babys“ weiterhin gut geht, darum macht sich die scheidende GSW-Chefin keine Sorgen. „Seit Mai arbeitet sich meine Nachfolgerin Sandra Lewerenz ein“, so die 61-Jährige. Die neue GSW-Chefin hat als Krankenschwester gearbeitet, danach Sozialpädagogik und Betriebswirtschaft studiert sowie 16 Jahre in der Jugendberufshilfe gearbeitet. „Ich kann auf ein gutes Fundament aufbauen, doch es warten neue Herausforderungen“, sagt sie. Die gebürtige Mansfeld-Südharzerin möchte die Angebote für geistig Behinderte erweitern und dafür sorgen, dass sich „unsere Mitarbeiter weiter bei uns wohlfühlen“. Fachkräfte zu halten, sei wichtig.

In ihrer Ruhestandszeit wird ihr nicht langweilig werden, sagt Regina Wetzstein. „Ich möchte reisen – einer meiner zwei Söhne lebt in den USA, die Enkelkinder in Hamburg.“ Ebenso möchte sie sich in ihrem Garten entspannen und ihr Handarbeitskönnen wieder auffrischen. „Früher habe ich gern gehäkelt und gestrickt.“ Gleichzeitig bleibt Regina Wetzstein ehrenamtliche Richterin beim Arbeitsgericht.