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Stadtrat-Debatte Zukunft für Umweltpreis offen

Für 2016 hat die Stadt Wernigerode keinen Umweltpreis vergeben. An potenziellen Bewerbern mangelt es nicht.

Von Katrin Schröder 12.12.2016, 00:01

Wernigerode l Wie es mit dem Umweltpreis der Stadt Wernigerode weitergeht, ist offen. Nachdem in diesem Jahr kein Preisträger gekürt worden ist, haben der Stadtrat und seine Gremien über eine Neufassung der entsprechenden Satzung beraten. Da sich die Kommunalpolitiker jedoch im zuständigen Umweltausschuss nicht einigen konnten, empfahlen sie eine Vertagung, welche der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung bestätigt hat.

Das zugrunde liegende Problem beschrieb Frank Diesener (Fraktion CDU/Haus & Grund) im Umweltausschuss so: „Die Qualität der Angebote ließ ein wenig zu wünschen übrig.“ Seit Jahren beklage man, dass es keine Kriterien für die Preisverleihung gebe. Sein Fraktionskollege Uwe-Friedrich Albrecht ergänzte: „Jeder von uns, der dabei war, muss zugeben: Es war oft ein Krampf.“

Deshalb hatten CDU und Haus & Grund angeregt, die Satzung zu ändern. Vorgesehen war in dem Antrag unter anderem, dass die Langjährigkeit des Engagements eine entscheidende Rolle für die Vergabe spielt. Der Preis sollte nicht mehr geteilt werden und könnte künftig nur noch alle zwei Jahre verliehen werden. Zudem sollten mindestens drei Bewerbungen vorliegen.

Pragmatisch seien die Vorschläge aus Sicht von Siegfried Siegel (SPD) jedoch nicht. Wenn nur Projekte zum Zuge kämen, die seit Langem etabliert seien, blieben zum Beispiel Schulklassen außen vor. Innovationen wie das nominierte Repair Café der Hochschule Harz könnten ebenfalls nicht gewürdigt werden. Außerdem sei nicht einzusehen, warum zwei gute Bewerber scheitern sollten, nur weil ein Dritter fehle. „Und warum sich die Qualität der Bewerbungen erhöht, wenn man die Einreichungsfrist streckt, ist mir schleierhaft“, so Siegel.

Die derzeitige Satzung lasse alle Möglichkeiten offen, sagte der städtische Umweltbeauftragte Ulrich Eichler. Das Problem sei nicht, dass es keine preiswürdigen Projekte gebe. „Wir haben viele engagierte Leute in Wernigerode, die es verdient haben, ausgezeichnet zu werden.“ Doch diese müssten sich bewerben oder von anderen empfohlen werden. In dieser Hinsicht seien auch die Ratsmitglieder gefragt.