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Straßenausbau Flickschusterei hat ein Ende

Das erste Straßenbauprojekt in Wernigerode steht bevor. Dabei handelt es sich um den grundhaften Ausbau der Schreiberstraße.

Von Regina Urbat 11.03.2019, 00:01

Wernigerode l Die Gehwege sind krumm und schief, die Fahrbahn hat einen Buckel und ist mit Rissen sowie Fugen übersät. „Der Abschnitt der Schreiberstraße hat es längst verdient, dass dort ordentlich saniert und nicht nur ausgebessert wird“, sagt Wernigerodes Tiefbauamtschef Jörg Völkel. Deshalb freue er sich, das Projekt „Schreiberstraße West“ noch vor seinem Eintritt in den Ruhestand starten zu können. „Endlich erhält der Abschnitt zwischen Schmatzfelderstraße und Rudolf-Breitscheid-Straße die Aufwertung, die er verdient hat, und wird der neuen Wohnbebauung auf einem ehemaligen Betriebsgelände angepasst“, sagt Jörg Völkel.

Bevor der Roseninsel-Kreisverkehr entstand, wurde die Schreiberstraße zwischen B 244 und Bahnhofstraße als Hauptverkehrsader genutzt. „Die Fahrbahn hat viel aushalten müssen“, erinnert sich der Amtsleiter. Die Flickschusterei habe nun ein Ende, die Straße wird grundhaft ausgebaut, „ohne das die Anlieger beteiligt werden“, ergänzt Thomas Mendritzki, Amtsleiter der Bauverwaltung im Wernige-röder Rathaus.

Der Straßenabschnitt liege noch im Sanierungsgebiet, sodass für das Bauprojekt Fördergeld über das Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ beantragt und bereits genehmigt wurden. So werden die Kosten für Planung und Bau von rund 520.000 Euro zu je einem Drittel unter Bund, Land und Stadt aufgeteilt, erläutert Thomas Mendritzki. Er weist zudem darauf hin, dass die Verlängerung der Schreiberstraße in Richtung Wohngebiet Stadtfeld, die „sicher auch einer Aufbesserung bedarf“, nicht mehr im Sanierungsgebiet liegt und somit nicht in den Genuss dieses Förderprogramms käme.

An dem Ausbau der Schreiberstraße West beteiligen sich auch die Stadtwerke sowie der Wasser- und Abwasserverband Holtemme-Bode (WAHB). „Die Stadtwerke werden noch vor Beginn des Gemeinschaftsprojekts im Mai Arbeiten vorziehen“, sagt Jörg Völkel. Das wird vom Energieversorger bestätigt. So soll bereits am 18. März damit begonnen werden, eine Trinkwasserleitung (160 Meter) und ein Mittelspannungskabel (230 Meter) zu verlegen, teilt Pressesprecherin Katja Bröker mit. Während dieser Bauphase wird die Schreiberstraße halbseitig gesperrt sein.

Eine Vollsperrung wird hingegen dann von Mai bis voraussichtlich November, wenn der Ausbau abgeschlossen sein soll, erfolgen müssen. „In einer Anwohnerversammlung, die im April sein soll, werden wir mit Vertretern der Baufirma über Details genauer informieren“, sagt Jörg Völkel. Fest steht, dass die Gehwege, die wechselnde Breiten zwischen 1,5 und 2 Meter haben, auf beiden Straßenseiten erneuert werden. Sie werden wie auch die farblich abgesetzten Zufahrten gepflastert. Im Bereich vor der denkmalgeschützten Backsteinvilla, die von der Kreisverwaltung genutzt wird, sollen Natursteinpflastersteine verwendet werden, ansonsten das preiswertere Natursteinvorsatzpflaster.

Die Fahrbahn soll sechs Meter breit werden und eine Asphaltschicht erhalten. An der linken Straßenseite, von der B244/Schmatzfelder Straße aus gesehen, werden Parkflächen markiert. Das einseitige Parken bietet sich nach wie vor an, weil die Schreiberstraße eine sogenannte unechte Einbahnstraße ist. Das heißt: Innerhalb der Straße kann diese beidseitig benutzt werden.

Im Mai starten jedoch erneut die Stadtwerke, die ein neues Niederspannungskabel verlegen. Somit können die alten Masten abgebaut werden. Zeitgleich saniert und zum Teil vollständig erneuert wird durch den WAHB die Schmutzwasserleitung und der Regenwasserkanal. Während der Abwasserverband laut Mitteilung des Geschäftsführers Nikolai Witte rund 300.000 Euro investiert, belaufen sich die Kosten für die Stadtwerke etwa 40.000 Euro, so Katja Bröker.

Zum Ausbauprojekt des rund 200 Meter langen Straßenabschnitts gehört auch noch die Erneuerung der Straßenbeleuchtung und die Neugestaltung der Grünflächen.