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Straßensperrung Nun doch: Autofrei im Advent

Die Breite Straße in Wernigerode bleibt von Bergstraße bis Johannisstraße autofrei. Stadtchef Peter Gaffert reagiert auf Anlieger-Kritik.

Von Ivonne Sielaff 01.12.2017, 00:01

Wernigerode l Erst Hü, dann Hott: Nach massiver Kritik von Händlern und Anwohnern bleibt die untere Breite Straße in der Adventszeit nun doch autofrei. Die Sperrung zwischen Großer Bergstraße und Johannisstraße gilt ab Montag, 4. Dezember, informiert Tobias Kascha, Büroleiter von Oberbürgermeister Peter Gaffert (parteilos).

Gaffert habe sich der Sache angenommen, nachdem ihm die Entrüstung aus der Händlerschar zu Ohren gekommen war, so Kascha weiter. „Der OB hat innerhalb der Verwaltung mit Nachdruck darum gebeten, den Straßenbereich zu sperren.“ Die Verkehrsberuhigung im Advent ist schon lange ein heißes Thema. Die Breite Straße ist die „Haupteinflugschneise“ für Fußgänger in der Vorweihnachtszeit – führt vom Anger-Parkplatz direkt zum Weihnachtsmarkt.

Seit Jahren setzen sich die Gewerbetreibenden für eine autofreie Straße in der Adventszeit ein, damit Passanten ungestört bummeln können. Regelmäßig hagelte es Absagen aus der Verwaltung. Eine Sperrung sei zu aufwendig und berge zusätzliches Gefährdungspotenzial, hieß es jedes Mal aus dem Rathaus. 2016 dann der Durchbruch: Die Breite Straße wurde zwischen Großer Bergstraße und Johannisstraße gesperrt, sodass der Bereich mit einem Verkaufsstand ins Weihnachtsmarktgeschehen einbezogen werden konnte.

In diesem Jahr folgte, für die Händler völlig unerwartet, die Rolle rückwärts. Die Bauarbeiten am Wohn- und Geschäftshaus Hanisch in unmittelbarer Nähe würden „die Möglichkeiten erheblich einschränken“, so die Begründung von Ordnungsdezernent Volker Friedrich. Der Baustellen- und Lieferverkehr müsste aufrecht erhalten werden. Mit Weihnachtsmarkt-Touristen auf der Straße sei das zu riskant, so der Dezernent.

Um den „Aufenthaltsbereich“ vor der Gaststätte „Zur Tanne“ und den zwei Buden vom rollenden Verkehr abzuschirmen, wurden Bauabsperrungen mitten auf die Straße gestellt. „Die Sicherheit ist dennoch nicht gegeben“, monierte CDU-Stadtrat und Händler Matthias Winkelmann noch am Mittwochabend in der Sitzung des Hauptausschusses. „Das ist nicht akzeptabel“, erklärte er im Namen der betroffenen Geschäftsleute.

Die Hauruck-Aktion von Peter Gaffert stellt die Mitarbeiter im Ordnungsamt indes vor eine Herausforderung. Es sei „ein großer Aufwand“, die Sperrung umzusetzen, sagt Tobias Kascha. Verkehrsschilder müssten bestellt, Absprachen getroffen, die Bürger informiert werden. „Und der Zeitrahmen bis Montag ist knapp.“