Supernase Senta rettet Leben

Blankenburg l Senta hat den richtigen Riecher. Das hat die Hündin bewiesen, als sie vor wenigen Tagen Feuerwehr, Polizei und freiwillige Helfer bei der Suche nach einem vermissten Rentner auf dessen Fährte führte. Über rund sieben Kilometer verfolgte der Mischling aus Schäferhund und Dogge die Spur des Verschollenen vom AWO-Seniorenzentrum „Haus am Thiepark“ bis hin zum Osterholz bei Heimburg. Dort wurde der Vermisste wenig später unversehrt gefunden. „Ich hatte Freudentränen in den Augen“, sagt Sentas Frauchen Annekatrin Beck von der Freiwilligen Feuerwehr Blankenburg.

Wie ihr Mann, Ortswehrleiter Alexander Beck, erkärt, ist Senta ein besonderer Hund: „Wir sind landesweit die einzige Feuerwehr, die über einen ausgebildeten Mantrailer verfügt.“ Im Gegensatz zu normalen Flächenhunden, die nur nach menschlichem Leben suchen, könne Senta die Spur einzelner Individuen verfolgen. „Sie erkennt die jeweilige Person am Geruch“, erklärt Beck. Als Ausgangspunkt müsse sie lediglich an einem Gegenstand des Vermissten schnüffeln. „Das kann eine Socke sein oder ein Schlüsselbund.“ Senta könne einen Verschollenen noch Tage nach dessen Verschwinden wiederfinden. Nach zwei bis drei Stunden im Einsatz sei die Hündin aber erschöpft, sagt der Feuerwehrmann. „Die Suche erfordert extrem viel Konzentration von ihr.“

Bislang habe Senta sieben Personen gefunden, berichtet Stadtwehrleiter Werner Greif. „Ich bin ihr größter Fan, dabei hatte ich zuvor eher Angst vor Hunden.“ Die Hündin sei ein Glücksfall für die Kameraden der Wehr. „Vorher hat uns meist der Ansatz gefehlt, wie wir das Suchgebiet eingrenzen können.“ Das habe viel Zeit und Personal gekostet.

Dass Senta nun für die Blankenburger Feuerwehr schnuppert, ist der Tierliebe von Annekatrin Beck zu verdanken: „Sie sollte ins Tierheim, aber ich habe mich beim ersten Blick in ihre treuen Augen in Senta verliebt.“ Bei Becks lebt die große Hündin nun zusammen mit Shi-Tzu-Dame Luna. „Die beiden verstehen sich prächtig, nur Senta braucht etwas mehr Auslauf“, sagt Herrchen Alexander Beck. Deshalb ergänze die Ausbildung des Vierbeiners für die Feuerwehr Becks privates Interesse am Tier. „Dabei orientieren wir uns an der Empfehlung des Deutschen Feuerwehrverbandes“, sagt Blankenburgs Ortswehrleiter. Er will mit Senta weiter an der Verfeinerung ihrer Spürnase arbeiten.