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Tourismus Baumkuchenhaus am Wochenende ohne Anschluss

Per Bus ist die Wernigeröder Touristenattraktion im Gewerbegebiet am Sonnabend und Sonntag nicht zu erreichen.

Von Katrin Schröder 10.01.2017, 00:01

Wernigerode l Keine Abfahrt, nirgends: Wer am Wochenende mit öffentlichen Verkehrsmitteln das Wernigeröder Baumkuchenhaus besuchen möchte, der sieht sich einem weißen Fleck im Busfahrplan gegenüber. Die Haltestelle wird, wie vier weitere im Gewerbegebiet, am Sonnabend und Sonntag nicht angefahren. Damit sei eine Touristenattraktion nur schlecht erreichbar, wie Volksstimme-Leser beklagen.

Christian Feuerstack, Chef des Baumkuchenhauses, kennt das Problem. Anfragen kämen zum Beispiel von Besuchern, die mit der Bahn nach Wernigerode reisen, manche ändern angesichts des Busfahrplans ihre Pläne. „Wir haben teilweise Gäste, die aus der Stadt zu Fuß kommen und sich dann mit dem Taxi zurückbringen lassen.“ Vielleicht, so hofft er, könne man zumindest zeitweilig Abhilfe schaffen. Denn während es im Januar, Februar und März ruhiger zugehe, herrsche ab April und besonders im Oktober sowie in der Vorweihnachtszeit Hochbetrieb.

Die Harzer Verkehrsbetriebe (HVB) verweisen auf Volksstimme-Nachfrage auf den Nahverkehrsplan, der Anfang Dezember 2015 verabschiedet worden ist. „Darin steht ganz konkret, welche Orte miteinander verbunden werden sollen und in welchem Stundentakt“, sagt Norbert Claus von den HVB. Die Festlegungen dafür treffen die Städte und Gemeinden sowie der Harzkreis, die ebenfalls die Kosten für den Nahverkehr tragen. „Wir können uns zwar einbringen, aber nicht bestimmen“, so Claus.

Die Anbindung des Gewerbegebietes mit dem Baumkuchenhaus sei seinerzeit mit Blick auf die dort ansässigen Betriebe erfolgt, erklärt Claus. Der Fahrplan orientiert sich daher an den Arbeitszeiten der Mitarbeiter. Allerdings sei die Idee eines Jobtickets für die Beschäftigten nicht auf große Resonanz gestoßen.

„Im Moment haben wir keine Veränderung vor“, sagt Hans-Dieter Nadler, Chef des städtischen Bauplanungsamtes. Der Bedarf sei sicher da, wie auch im überregionalen Bereich. Das Problem seien jedoch die Kosten. „Man kann sich zwar vieles wünschen, aber das muss bezahlt werden.“

Bei der Wernigerode Tourismus GmbH ist das Problem nicht bekannt. „Uns liegen keine Beschwerden über schlechte Busverbindungen vor“, sagt Roman Müller, stellvertretender Geschäftsführer. Zwar gebe es immer wieder Hinweise von Gästen, doch dies bewege sich im normalen Bereich. Grundsätzlich seien Touristen mit dem Hatix-System zufrieden. „Es wird sehr gerne genutzt, weil es angenehm ist, den Wagen stehen lassen zu können.“ Unter der Woche könne man in Wernigerode alle Ziele gut erreichen. „Eine Möglichkeit wäre, am Wochenende bis zur Heidebreite zu fahren und von dort zu Fuß zu gehen“, schlägt Müller vor.