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Tourismus Projektteam will Harzbad retten

Mit einem gemeinsamen Projekt wollen soll die Entwicklung Benneckensteins vorangetrieben werden. Im Zentrum steht der Erhalt des Harzbades.

Von Katrin Schröder 26.11.2017, 07:00

Wernigerode l Es geht los: Am Dienstag startet ein Projekt, das sich nicht nur die Rettung des Harzbades, sondern auch die touristische Zukunft Benneckensteins insgesamt auf die Fahnen geschrieben hat. Der Kultur- und Heimatverein hatte die Initiative ergriffen und für die Erstellung eines Entwicklungskonzeptes 32 000 Euro vom Ministerium für Landesentwicklung erhalten (Volksstimme berichtete). Am Dienstag, 28. November, findet dazu der erste Workshop statt, zu dem interessierte Teilnehmer willkommen sind. Beginn ist um 19 Uhr im Rathaus.

In dem Projektteam, das die Steuerung übernimmt, haben sich vier Partner zusammengefunden, berichten Volker Griese und Mario Kowalsky im Volksstimme-Gespräch. Griese ist Unternehmensberater und Projektentwickler, Kowalsky Geschäftsführer des Wernigeröder Architektur- und Planungsbüros Planungsring. Mit im Boot sind die Hochschule Harz mit Axel Dreyer, Professor für Tourismusmanagement und Marketing, sowie Klaus-Michael Machens, ehemaliger Geschäftsführer des Zoos Hannover, Präsident des Verbandes Deutscher Freizeitparks und Freizeitunternehmen und als Berater tätig.

Das Quartett übernimmt die Leitung des Prozesses, dessen Ziel die Verbesserung des touristischen Angebots in Benneckenstein ist. Dazu bauen die beiden Wernigeröder auf die Mitwirkung der ortsansässigen Gewerbetreibenden, der Vermieter und der Einwohner. „Wir wollen alle Akteure miteinander ins Gespräch bringen“, so Mario Kowalsky und fügt hinzu: „Wir hoffen, dass sich so etwas bewegen lässt.“

Der Grundgedanke lautet: Wenn das Konzept Vorschläge für Verbesserungen aufzeigt, dann trägt es dazu bei, mehr Urlauber nach Benneckenstein zu locken und damit auch mehr Besucher für das Bad. Das geplante Konzept könnte der Landesregierung Argumente liefern, die nötige Investition in die Sanierung der 23 Jahre alten Einrichtung anzugehen, und könnte darüber hinaus die Stadt privaten Investoren als lohnenswertes Pflaster schmackhaft machen. Dabei haben die Planer die Demografie im Blick: Benneckenstein solle nicht nur für Besucher, sondern auch für Bewohner attraktiver werden. Im Mittelpunkt stehe das Harzbad. „Da-rauf muss sich alles konzentrieren“, so Griese, denn: „Ein Bad rechnet sich fast nie – aber es ist ein Anziehungspunkt.“

All dies ist jedoch noch Zukunftsmusik. Der erste Schritt, der am Dienstag getan werden soll, ist eine Standortanalyse. „Wir wollen zum Beispiel schauen, was es für Angebote im Ort gibt und was für Defizite, was die Gewerbetreibenden sagen und was sie von den Gästen hören“, so Volker Griese. Im Zentrum stehe die Frage: „Warum soll ich nach Benneckenstein fahren?“

Gestützt wird dies durch Daten und Zahlen, die das Projektteam sammelt und zu einer Marktanalyse zusammenführt. Diese wird Thema eines zweiten Workshops im Januar sein. Bei einem dritten Trefffen im Februar soll das Entwicklungskonzept vorgestellt und diskutiert werden. Die Unterstützung der Benneckensteiner sei groß, sagen beide – ebenso wie der Leidensdruck durch die Badschließung. Klar sei, so Griese: „Wir müssen jetzt etwas tun.“