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Tourismus Unterwegs auf neuen Stegen

Viele Bänke und Stege im Harzwald sind marode. Ein Projekt des Tourismusbetriebs Oberharz mit der AFG befasst sich mit der Erneuerung.

Von Katrin Schröder 08.06.2017, 10:57

Benneckenstein l Der Wanderweg nahe dem Rappbode-Echo windet sich bergauf und bergab. Das Grün am Rande gedeiht und blüht, unter dem hölzernen Steg aus langlebigem Lerchenholz plätschert die Rappbode. Dass Wanderer das Flüsschen trockenen Fußes überqueren können, verdanken sie der Arbeitsförderungsgesellschaft (AFG) Harz. Deren Mitarbeiter haben in Zusammenarbeit mit dem Tourismusbetrieb der Stadt Oberharz am Brocken die Querungshilfe erneuert.

Gebrochene Bodenbretter, morsches Fichtenholz: Der alte Steg konnte nicht mehr genutzt werden, berichtet Thomas Schult, Geschäftsführer des Tourismusbetriebs. Ähnlich sieht es bei vielen weiteren Stegen, Schutzhütten, Bänken, Sitzgruppen und Geländern im Wald aus, die in den 1900er und Anfang der 2000er Jahre gebaut oder erneuert wurden. Auch Vandalismus sei ein Thema. „Wir haben festgestellt, dass vieles in desolatem Zustand ist“, so Schult. Das Gemeinschaftsprojekt mit der AFG soll eine Lücke schließen, die viele Harzklub-Zweigvereine aus Altersgründen nicht mehr schließen können.

Mehr als 60 Objekte stehen auf der Liste, die mithilfe der örtlichen Harzklubs erstellt worden ist. Rund 17 000 Euro stehen für das Material zur Verfügung. „Für jeden Ortsteil wird etwas getan“, versichern Sandra Marquardt vom Tourismusbetrieb und Bernd Sattler von der AFG.

Bereits erledigt ist zum Beispiel die Erneuerung eines 36 Meter langen Stegs am Sophienhofer Stieg bei Trautenstein und zweier Querungshilfen am Harzer Hexenstieg in Königshütte. Ebenso wurde die Schutzhütte am Prinzenweg bei Benneckenstein hergerichtet. Geplant wird derzeit unter anderem die Erneuerung einer mehr als 60 Meter langen Querungshilfe auf der Semmelwiese nahe den Stieger Teichen.

Doch nicht jedes Waldmöbel wird eins zu eins aufgearbeitet. „Die Frage ist, ob an allen Stellen wieder eine Hütte, ein Geländer oder ähnliches errichtet werden muss“, sagt AFG-Geschäftsführerin Gudrun Mehnert. Weniger Mobiliar bedeutet für die Zukunft auch weniger Instandhaltungsaufwand und weniger Kosten.

In Benneckenstein hat sich der Aufwand gelohnt, betonen Ortsbürgermeister Hans-Herbert Schulteß (CDU)und Horst Miska. Der Wanderweg werde stark frequentiert – aus gutem Grund: „Wer über den Rappenberg und die Große Klippe wandert, hat einen fantastischen Blick auf das Brockenmassiv“, so Schulteß. Über die Flora am Wegrand geben die Hinweistafeln eines Kräuterlehrpfades Auskunft, der jetzt wieder genutzt werden kann. Bis Ende Oktober läuft das Projekt, das 2018 fortgesetzt werden soll. Die Anträge dafür werden vorbereitet. „Wir sind guter Hoffnung“, so Schult.