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Tourismus Urlauber lieben die Oberharzstadt

Nach dem Bilderbuchwinter ziehen die Touristiker der Stadt Oberharz ein positives Fazit.

Von Katrin Schröder 13.03.2017, 00:01

Benneckenstein l Schnee, Schnee und noch mehr Schnee: Ski- und Rodelfans sind in diesem Winter in der Oberharzstadt voll auf ihre Kosten gekommen. „In den Ortsteilen Benneckenstein und Tanne hatten wir teilweise Schneehöhen von mehr als 50 Zentimetern“, berichtet Sandra Marquardt vom städtischen Tourismusbetrieb.

Entsprechend positiv fällt das Fazit für die Wintersaison 2016/2017 aus. Denn der Schnee zieht Gäste an. Zahlreiche Zimmerbestellungen seien über das Buchungssystem des Tourismusbetrieb unter der Internetadresse www.oberharz.info eingegangen, informiert Sandra Marquardt. Ebenso seien verstärkt Anfragen per E-Mail und Telefon eingegangen.

Die Stadt sei auf den Winter gut vorbereitet gewesen, betont Tourismuschef Thomas Schult. Die Loipen mit einer Länge von insgesamt mehr als 170 Kilometern konnten ab Januar in allen Ortsteilen gespurt werden – dank des Einsatzes freiwilliger Helfer, die mit städtischen Motorschlitten und Pistenbullys unterwegs waren.

In den höheren Lagen spurten die Fahrer fast sieben Wochen durchgängig. Auch die Wanderwege in den meisten Ortsteilen seien von Ehrenamtlern beräumt worden. Ihnen gebühre ein großes Lob, sagt Schult. „Wir freuen uns, dass sie selbstständig und aktiv arbeiten.“ Mit dem Skilift in Benneckenstein sowie den Ausleihstationen könne man Gästen „ein vielseitiges Angebot“ unterbreiten.

Denn Urlauber stehen im Mittelpunkt der Bemühungen, so Thomas Schult. „Wir haben vor allem das Interesse der Touristen im Blick“ – zum Beispiel was die Streckenführung der Loipen angeht, die zu Aussichtspunkten und Rastplätzen geführt werden. „Das harmoniert nicht mit den Interessen einheimischer Wintersportler“, sagt Schult – doch mehr könne man nicht absichern.

Einen Wermutstropfen gab es jedoch in Form von zerfahrenen Loipen. „Das war in diesem Jahr ein großes Problem“, so Schult. Besonders betroffen waren Trautenstein und Umgebung.

Sehr positiv fällt die Gesamtbilanz für den Tourismus im vergangenen Jahr aus. „2016 war ein Rekordjahr“, erklärte Thomas Schult in der Sitzung des Betriebsausschusses am Mittwochabend. 282.000 Gäste übernachteten im vergangenen Jahr in der Oberharzstadt. Zum Vergleich: 2015 waren es noch 263.000. „Das ist eine Steigerung von 7,3 Prozent“, erklärte der Tourismuschef. Sehr zufrieden zeigte sich Frank Damsch (SPD). „Das ist ein Ergebnis, das sich sehen lassen kann“, lobte der Oberharz-Bürgermeister.

Positiver Effekt: Die Einnahmen aus der Kurtaxe erhöhten sich um rund 10.000 Euro. Und: Die durchschnittliche Dauer des Aufenthalts steigerte sich geringfügig von 3,3 auf 3,47 Tage. Gäste, die ihre Zimmerbestellung über das Online-Buchungssystem erledigt haben, blieben im Schnitt sogar 4,75 Tage. Die Schlussfolgerung für Thomas Schult: „Die Gastgeber, die sich für das Buchungssystem entschieden haben, haben davon Vorteile.“

250 bis 260 Gastgeber habe die Oberharzstadt, davon sind 75 oder rund ein Drittel an das Buchungssystem angeschlossen. Gleichzeitig werden immer mehr Bestellungen via Internet abgewickelt. 2015 verzeichneten die Touristiker 550 Online-Buchungen, 2016 waren es bereits 696, und in den ersten beiden Monaten 2017 sind bereits 328 Buchungen registriert worden. Dies spüle den Vermietern Geld in die Kasse – 123.400 Euro im Jahr 2015 und 162.000 im Jahr 2016. Tendenz: weiter steigend.

Während der schneereiche Winter den Tourismus insgesamt auf Touren bringt, wirkt er sich für die Rübeländer Höhlen negativ aus. „Wir merken das sofort“, sagt Thomas Schult. In den ersten beiden Monaten dieses Jahres sei die Gästezahl gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Dennoch waren es immer noch mehr im Vergleich zu 2015. Ein Grund: Mehr Mitarbeiter standen bereit, um Führungen zu geben. Unter anderem deshalb stiegen die Besucherzahlen wie auch die Einnahmen im vergangenen Jahr um acht Prozent gegenüber 2015.