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Tourist-Information Schierker Ortsmitte rückt näher an Kurpark

Die alte Schule ist vom Tisch für das Haus des Gastes in Schierke. Die Tourist-Info könnte am Standort des NP-Marktes entstehen.

Von Julia Bruns 16.08.2016, 01:01

Wernigerode/Schierke l Während die PUG Kauf Salzwedel in Wernigerode und Veckenstedt zwei Supermärkte schließen will, hat das Unternehmen in Schierke Großes vor: Dort bahnt sich eine Kooperation mit der Wernigeröder Stadtverwaltung an. Wie Baudezernent Burkhard Rudo auf Nachfrage bestätigt, ist man im Rathaus an dem Standort des Marktes interessiert und stehe in regem Kontakt zu dem Salzwedeler Inhaber. Das Grundstück am Kurpark gehört dem Unternehmen. „Der Supermarkt befindet sich direkt am Kurpark und an der Brockenstraße. Das wäre der ideale Ort für das Haus des Gastes“, sagte der Baudezernent im Volksstimme-Gespräch. Die Idee sei, die Kaufhalle abzureißen, um an dieser Stelle das Haus des Gastes zu errichten. „Der Einkaufsmarkt würde ein Stück weiter nach hinten versetzt neu entstehen“, erläutert er. „Man könnte voneinander profitieren.“ Helga Schulz von der PUG Kauf bestätigt die Überlegungen. „Wir waren bereits beim Oberbürgermeister und im Schierker Ortschaftsrat.“ Man verfolge ganz genau, was die Stadt in Schierke plant und entwickelt. Eine weitere Option sei, den aktuellen Markt an Ort und Stelle zu belassen und zu modernisieren. „Aber er soll definitiv erhalten bleiben“, so das Vorstandsmitglied.

Die aktuelle Tourist-Info, die sich einige Meter vor dem Supermarkt ebenfalls an der Brockenstraße befindet, entspricht laut Verwaltung nicht künftigen Ansprüchen. Rudo: „Sie wird weder Anforderungen an Barrierefreiheit noch an eine entsprechende Atmosphäre gerecht.“

Lange hieß es, das Haus des Gastes könnte in dem Schulkomplex aus alter Dorfschule aus den 1930er Jahren und Sekundarschule, einem DDR-Plattenbau, Platz finden. Eine Machbarkeitsstudie, die demnächst in den Ausschusssitzungen des Stadtrates präsentiert werden soll, ergab allerdings, dass der Standort nicht geeignet ist. „Ein Umbau wäre erheblich, die Lage ist nicht optimal“, so Rudo. „Die Tourist-Info gehört näher an die Brockenstraße.“

Die Studie, die im vergangenen Jahr von der Wernigeröder Architektin Margrit Hottenrott erstellt wurde, befasst sich laut Schierke-Projektkoordinator Andreas Meling mit drei Standorten: Dem Schulkomplex, der aktuellen Tourist-Info und dem Supermarkt. Ihm zufolge stehe die Tourist-Info nicht vor 2018 auf der Tagesordnung. „Langfristiges Ziel ist es, ein Zentrum zu entwickeln. Denn bisher gibt es in Schierke nichts, wo man flanieren, einkaufen und verweilen kann“, so Meling.

Auch Burkhard Rudo spricht von „einem echten Ortszentrum“, das man am Kurpark entwickeln könnte. „Mit Markt, Stellplätzen, Begrünung, Brunnen, Beleuchtung“, zählt er auf. „Es setzt allerdings voraus, dass alle Interessen unter einen Hut gebracht werden.“

Im Schierke-Sonderausschuss reagierten die anwesenden Stadtratsmitglieder überrascht auf die Idee. „Dass die Sekundarschule raus ist, wurde uns bisher nicht gesagt“, sagte Sabine Wetzel (Grüne). „Es gab mal einen Beschluss, dass wir Stadträte vor neuen Überlegungen einbezogen werden sollen.“ Uwe-Friedrich Albrecht (CDU) äußerte sich erstaunt, dass ein Neubau in diesem Fall die beste Variante ist. „Soll dann der Schulkomplex abgerissen werden?“, wollte der Stadtratspräsident wissen. Laut Burkhard Rudo sei die alte Grundschule denkmalgeschützt. „Die Sekundarschule kann erhalten bleiben – aber wir brauchen perspektivisch auch Flächen in Schierke.“ Ein Abriss sei demnach möglich.