Umwelt Aufräumen im Biotop für neue Bewohner
Der obere Teich im Wernigeröder Wildpark "Christianental" wird in den kommenden Wochen von Schlamm befreit.
Wernigerode l Besucher im Wildpark „Christianental“ sollten sich nicht wundern, wenn sie in den kommenden Wochen am oberen Teich auf Baufahrzeuge treffen. Das Gewässer ist voller Schlamm, der dringend entfernt werden muss, sagen Frank Schmidt, Leiter des Wernigeröder Gartenamtes, und der städtische Umweltbeauftragte Ulrich Eichler.
Mindestens 25 Jahre ist es her, seit der Teich zum letzten Mal von Ablagerungen befreit wurde. In dieser Zeit hat sich einiges angesammelt, berichtet Schmidt. „Im Herbst fallen Mengen von Laub in das Gewässer.“ Wenn die Verwaltung nicht handele, werde der unter Naturschutz stehende Teich irgendwann verlanden, fürchtet Eichler. Zudem binde das Laub den Sauerstoff im Wasser. Dies könne das Gleichgewicht im Teich zum Kippen bringen. Die Behörden haben daher bereits grünes Licht gegeben.
In einem ersten Schritt wollen die Mitglieder des Wildfisch- und Gewässerschutzvereins per Elektrobefischung geschützte Fische und andere Tierarten aus dem Teich bergen. „Der Teich ist ein Biotop für Reptilien“, weiß Ulrich Eichler. Besonders Kröten und Salamander fühlen sich dort wohl. Die Tiere sollen nach Abschluss der Arbeiten wieder in den Teich gesetzt werden. Außerdem wollen die Vereinsmitglieder den Edelkrebs dort ansiedeln und für die geschützte Art Steinpackungen als Unterschlupf aufbauen. Das Gartenamt wird Pflanzen wie Sumpfdotterlilien und Seerosen sichern, die ebenfalls den Teich schmücken sollen.
Bevor es soweit ist, wird jedoch Schritt für Schritt das Wasser abgelassen und auf Minusgrade gehofft. „Wir brauchen ein paar Tage Frost, damit alles richtig durchfriert“, erläutert Frank Schmidt. Erst dann können Betonplatten für den Bagger ausgelegt werden, der den Schlamm entfernt. Ungefähr ein halber Meter muss raus, schätzen Schmidt und Eichler. Der Schlick wird einige Meter entfernt aufgeschichtet und befestigt – das Material dient der Modellierung des Uferbereichs. Rund 40 000 Euro kostet die Beräumung des Teichs, die Vattenfall Europe Umweltstiftung gibt einen Zuschuss von 15 000 Euro. „Ziel ist es, den Teich bis Ende März wieder unter Wasser zu haben“, so Frank Schmidt.
