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Vereinsleben Schierker von Eishockey infiziert

Der Aufschwung im Eishockeysport in Schierke ist ungebrochen. Dank Olympia und guter Partner, die dem Verein helfen.

Von Regina Urbat 26.02.2018, 00:01

Schierke l Vieler Schierker sind am Sonntagmorgen live dabei. Mit Jubel und Gesang werden die Eishockey-Helden bei Olympia gefeiert. Erst in der Verlängerung eines packenden Finales unterliegt das deutsche Nationalteam der Mannschaft aus Russland mit 3:4 Toren. „Was für ein Wahnsinn, wir sind stolz auf euch“, schreiben die Schierker Eishockeyspieler auf ihrer Facebookseite.

Das sensationelle Abschneiden der Deutschen Cracks in Pyeongchang wird mit Silber gekrönt. Die Medaille ist Gold wert und wird die Euphorie der Schierker Puck-Jäger noch mehr steigern. Durch die Eröffnung der Feuerstein-Arena im Dezember 2017 hat die Legende Eishockeysport in Schierke eine Wiederbelebung erfahren.

Der Eifer der kleinen und großen Kufen-Flitzer bei den Trainingseinheiten ist bester Beweis. „Es ist erstaunlich, mit was für einer Begeisterung die Kinder und Jugendlichen bei der Sache sind“, sagt Marek Gajewski. Der 53-Jährige hat nicht gezögert, als Bernd Riemenschneider, Vorsitzender des Schierker Eishockey-Sportvereins (ESV), ihn fragte, ob er beim Aufbau einer Nachwuchsabteilung helfen kann. Gajewski ist Trainer, Vorsitzender und selbst noch aktiver Spieler beim EHC Osterode. Nun auch Trainer in Schierke. „Es macht mir einfach Spaß hier in dieser tollen Eisarena“, sagt der Coach. Und er versteht sein Handwerk ausgezeichnet.

Helena und Mia, zwei Fünfjährige, können es gar nicht erwarten, endlich aufs Eis zu dürfen. Noch schnell den Helm auf, Handschuhe an und dann geht’s ab. Beste Freundinnen sind sie und wollen, das ist klar, „coole Kufen-Flitzer“ werden. Ihre Eltern an der Bande schauen mit Freude zu, was ihre Sprösslinge in so kurzer Zeit schon gelernt haben. Auffallend ist, im Nachwuchs sind viele Mädchen aktiv. „Warum nicht“, sagt Vereinschef Bernd Riemenschneider. „Sie treiben Sport in ihrer Freizeit und haben Spaß.“ Das versichern die Spielerinnen, ebenso wie die Jungen, von denen einige aus Königshütte und Elend sind.

Im Erwachsenenbereich hat sich auch ein Team formiert, das sogar schon ein Testspiel absolviert hat. Da bis auf Benjamin Hiller, Lars Riemenschneider und Andreas Urban alle anderen noch keine Spielerfahrung haben, war der Ausgang des Freundschaftsvergleiches in Bad Sachsa Nebensache. „Sie wissen aber nun, wo sie stehen“, sagt Bernd Riemenschneider. Er freut sich, dass seine Schierker Cracks zwar eine Niederlage kassierten, dafür aber eine Zusage vom Gastgeber erhielten, noch in dieser Eissaison zu einem Rückspiel nach Schierke zu kommen.

Erste Spielpraxis zu sammeln, das ist auch für den Jugendbereich geplant. Die Icefighter aus Leipzig hatten während des Pondhockey-Vorrundenturniers um die Deutsche Meisterschaft am 10. und 11. Februar ihre Unterstützung zugesagt. Das Meisterschaftsfinale, bei dem die Urform des Eishockeys eindrucksvoll demonstriert wird, findet übrigens am 17. und 18. März in der Feuerstein-Arena statt.

Bis dahin werden die Kinder und Jugendlichen noch fleißig trainieren, und nun mit neuen Trainingstrikots. Einen kompletten Satz für den Nachwuchs- und Erwachsenen-Bereich haben Andreas und Oliver Walther gesponsert. „Wir haben zwar unser Geschäft, den Edeka-Markt in Elbingerode, doch wir wohnen in Schierke“, sagt der 52-jährige Seniorchef. Außerdem, so Andreas Walther weiter, „bin ich Fan vom ESV, und mein Juniorchef ist selbst vom Eishockey-Fieber angesteckt worden“. Sohn Oliver, 28 Jahre jung, jagt eifrig dem Puck hinterher und trägt so auf dem Trainings-Shirt seinen eigenen Namenszug.