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Verwaltung Ein Bauhof für alle Fälle

Was macht eigentlich Wernigerodes Stadtverwaltung? Aufschluss gibt der neue Verwaltungsbericht, der im Rathaus vorgestellt wurde.

Von Ivonne Sielaff 25.09.2017, 01:01

Wernigerode l Wie viele Glasscheiben mussten in 2016 an Bushaltestellen erneuert werden? Wie viele Paare gaben sich das Ja-Wort? Wie viele Personalausweise wurden ausgestellt? Was macht Wernigerodes 600-Mann starke Stadtverwaltung eigentlich so? Wer an den Antworten und weiteren Fakten rund um das Rathaus interessiert ist, sollte einen Blick in den aktuellen Verwaltungsbericht werfen.

„Es lohnt sich“, sagt Tobias Kascha bei der Vorstellung des 121-Seiten-Werkes. Der Bericht dokumentiert die Arbeit der Rathausmitarbeiter im Jahr 2016, so der Chef des Oberbürgermeister-Büros. Zudem informiere er über Veranstaltungen, Bußgelder, die Geburtenrate, Bauprojekte – und auch über die Einsatzbereiche des Bauhofs. Dessen Mitarbeiter standen nicht ohne Grund im Mittelpunkt von Kaschas Präsentation. „Der Bauhof nimmt eine Querschnittsfunktion innerhalb der Verwaltung ein, er erledigt Dienstleistungen für alle Bereiche.“ Erst beim Juli-Hochwasser habe der Bauhof wieder gezeigt, wie leistungsfähig er ist, so Tobias Kascha.

Und was gibt es Interessantes über den Bauhof? 42 Mitarbeiter, 37 Fahrzeuge, darunter drei Kehrmaschinen. „Diese sind ab 3.30 Uhr unterwegs, um Straßen zu reinigen und Papierkörbe zu leeren“, informiert Torsten Friedrich, der den Bauhof seit 2012 leitet. Eine weitere Kernaufgabe sei der Winterdienst. Aber das ist noch längst nicht alles. „Wir arbeiten eng mit den Kollegen vom Hoch- und Tiefbau zusammen“, so Torsten Friedrich. Die Bauhof-Mitarbeiter seien auf vielen Gebieten firm – ob bei Tischler- oder Malerarbeiten, Grünpflege, Trockenbau, Straßenbau. „Unsere Leute können in allen Bereichen eingesetzt werden. Der Maler kann auch die Kehrmaschine fahren.“

Zwei Mitarbeiter seien als Verkehrstechniker abgestellt. In ihrer Verantwortung: sämtliche Verkehrsschilder auf kommunalen Straßen. „Die Schilder müssen regelmäßig kontrolliert werden“, berichtet der Bauhof-Chef. „Vor allem die Aufkleber sind ein Problem. Sie beschädigen die Oberfläche der Schilder.“

Auch bei Veranstaltungen in der Stadt und den Ortsteilen sind die Kollegen vom Bauhof unentbehrlich – ob Weihnachtsmarkt, Rathausfest, Weinfest, Walpurgis, Harz-Gebirgslauf, Brahms-Chorfestival oder ChocolArt. „Wir hängen Transparente auf, bauen in Absprache mit den Veranstaltern Bühnen, Bänke und Podeste auf, sind für die Müllentsorgung zuständig“, so Friedrich.

Einige Veränderungen hat im vergangenen Jahr der Wertstoffhof erfahren. Dieser wird von den Wernigerödern rege genutzt, um beispielsweise Grünschnitt, Pappe und Papier, Großgeräte wie Kühlschränke, Herde und Waschmaschinen sowie elektrische Kleingeräte zu entsorgen. „Wir haben am Köhlerteich nicht die ideale Verkehrsanbindung. Die Straße mündet in eine Sackgasse“, sagt Torsten Friedrich. Bei großem Andrang seien Staus und Verkehrsbehindungen die Folge. „Deshalb mussten wir handeln.“ In 2016 sei der Wertstoffhof deshalb erweitert worden. Nicht nur die Fläche wurde von 1500 auf 2700 Quadratmeter vergrößert. „Wir haben die Öffnungszeiten verlängert, die Anzahl der Container und des Personals aufgestockt.“ Laut Friedrich haben sich die Veränderungen gelohnt. „Es gibt keine Warteschlangen mehr.“