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Wandern 24 Stunden im Harz unterwegs

Die Extremwanderung "24 Stunden Trophy" hält erstmals in Wernigerode. Die Teilnehmer starten am Sonnabend vor dem Rathaus.

Von Julia Bruns 05.08.2016, 01:01

Wernigerode l Der Startschuss fällt am Sonnabend um 7.30 Uhr vor dem Wernigeröder Rathaus: Dann machen sich 60 Frauen und Männer auf den Weg zur Plessenburg, von dort aus zum Gasthaus „Steinerne Renne“, weiter zum Ottofelsen, schießlich in Richtung Hasserode über den Armeleuteberg zurück zum Marktplatz. Zwölf Stunden sind die Wanderer dann unterwegs gewesen.

140 Gleichgesinnte, die um 8.30 Uhr auf dem Markt aufbrechen, haben sich noch mehr vorgenommen: Sie wollen die Schönheiten der Harzer Bergwildnis auf satten 67 Kilometern kennenlernen. 1553 Höhenmeter überwinden sie zwischen Wernigerode, Ilsestein, Scharfenstein, Brocken, Loipenhaus, Peterstein und Christianental. Die Wanderer sind 24 Stunden unterwegs, wenn sie am Sonntag gegen 8.30 Uhr auf dem Markt eintreffen.

Die beiden Wanderungen sind Teil der „24 Stunden Trophy“. Es ist das erste Mal, dass die Extremwanderer im Harz Halt machen. Eingefädelt hat die Kooperation Ilona Baxmann von der Wernigerode Tourismus GmbH. Sie wandert für ihr Leben gern und verbringt ihre Urlaube mit einer eingeschworenen Wandergruppe in Bayern.

Dort wurde sie auf die Langzeit-Wanderung aufmerksam. Wobei - es waren vielmehr die Organisatoren der „24 Stunden Trophy“, die auf die Tourismusexpertin zugingen. „Sie sind schon länger auf der Suche nach einer geeigneten Destination im nördlicheren Deutschland gewesen und hatten mich angesprochen, ob ich ihr Projekt vorstellen würde.“

Gesagt, getan: Knapp ein Jahr ist die Begegnung nun her. Die WTG ist nun fester Partner der Veranstaltung, und Wernigerode eine von fünf Städten, die die Extremwanderer beherbergen. „Die Teilnehmer schlafen nicht während der 24-stündigen Tour, legen aber Pausen ein“, sagt Erdmute Clemens. Für die Chefin der Tourismus GmbH ist die Trophy eine gute Möglichkeit, den naturnahen Aktivtourismus in Wernigerode zu stärken. „Wir bieten sehr viel im Bereich Kultur an. Da ist die Veranstaltung eine tolle Alternative für Gesundheitstouristen“, sagt sie.

Die beiden Wandergruppen werden von ortskundigen Wanderführern und Outdoor-Experten, darunter Nationalpark-Rangern, begleitet und geführt. Ziele seien das gemeinschaftliche Wandern, das Naturerlebnis und die sportliche Herausforderung mit dem Höhepunkt der Nachtwanderung und der gemeinsamen Ankunft, heißt es in der Ankündigung.

Bereits seit fünf Jahren führt das Langzeit-Wander-Erlebnis innerhalb eines Sommers in verschiedene Regionen Deutschlands. Die Teilnehmer lernen unterschiedliche Wanderregionen bei immer gleichem Konzept kennen. 2016 führt die Trophy an den Tegernsee, nach Baiersbronn, in das Berchtesgadener Land, nach Oberstaufen und erstmals in den Harz.

Wernigerode wird in der Broschüre der Veranstalter als Region mit gut ausgebautem und ausgeschildertem Wanderwegenetz beschrieben. Die zahlreichen Schutzhütten, Rastplätze und Bänke erhöhen die Attraktivität.

Ilona Baxmann hat übrigens in Bayern noch nicht an der Trophy teilgenommen. Die Hazr-Premiere wird auch ihre persönliche sein. „Ich wandere die 12-Stunden-Tour mit“, sagt sie. Gegen 19.30 Uhr kommen die Chefin der Schierker Tourist-Info und die etwa 60 gleichgesinnten Wanderer wieder auf dem Markt an.