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Wettbewerb Neuer Kochpokal für Schüler

Reges Treiben in den Ferien in der Oskar Kämmer Schule: Dort sind eine Schulküche und eine Kantine entstanden.

Von Julia Bruns 17.08.2016, 01:01

Wernigerode l In der Oskar Kämmer Schule in Wernigerode ist über die Ferien ein Traum für angehende Köche und Hobbyköche geschaffen worden: Eine neue Hauswirtschaftsküche ist das Glanzstück der Bildungseinrichtung in der Ilsenburger Straße. „Superschön“, schwärmt die Leiterin der privaten Sekundarschule, Katrin Michael, von der neuen Lehrküche. Mehrere Kochinseln mit Ceranfeldern, gelben Schränken samt Besteck und Waschbecken stehen bereit, damit die Kinder lernen, wie sie selbst Gerichte zubereiten können.

„Ab dem nächsten Jahr planen wir, einen eigenen Kochwettbewerb ins Leben zu rufen“, verrät sie. „Den Oskar Kämmer Pokal.“ Die Idee ist nicht neu – so hat ein Team der Wernigeröder Sekundarschule „Thomas Müntzer“ jahrelang sehr erfolgreich am „Erdgaspokal der Schülerköche“ teilgenommen, bevor der bundesweite Wettbewerb 2014 wegen fehlender Sponsoren eingestellt wurde. Seit 2006 hatten sich die Nachwuchsgourmets am Erdgaspokal beteiligt, in dem Teilnehmer aus 14 Bundesländern wetteiferten. „Wir wollen die Idee auf einem nicht ganz so hohen Level wiederbeleben“, sagt Katrin Michael beim Rundgang durch die Küche. „Dafür suchen wir noch Partner aus der Wirtschaft, vor allem gastronomische Betriebe und erfahrene Schulen.“ Dass die Konkurrenz sehr groß und wahrscheinlich unschlagbar sein werde, werde das Team der Sekundarschule „Leben lernen“ umso stärker motivieren, vermutet die Schulleiterin.

Neben der Hauswirtschaftsküche wurde noch eine Neuerung in der Oskar Kämmer Schule geschaffen: Mit dem „Oskars“ hat am Freitag ein eigenes Schülerrestaurant eröffnet und bei den Fünftklässlern regelrechte Begeisterungsstürme hervorgerufen. Sie waren die ersten, die die neue Kantine betreten durften.

Koch Michael Dannhausen hatte zur Premiere einen Klassiker auf die Teller gezaubert – Gehacktesstippe. Zuvor hat er im Ratskeller den Löffel geschwungen und freut sich darauf, demnächst ebenfalls für die Menschen zu kochen, die in der Nähe der Ilsenburger Straße arbeiten. „Denn das ‚Oskars‘ soll für alle offen stehen“, sagt er. Ab September können es sich auch Besucher von außerhalb – etwa Mitarbeiter aus den angrenzenden Fabriken und Unternehmen – in der Kantine schmecken lassen, ebenso wie die Fachoberschüler aus der Oskar Kämmer Schule und die Umschüler, die bei dem Bildungsträger Projekte wie die Zwergengebäude für den „Kleinen Harz“ bauen.

Michael Dannhausen geht bei der Zubereitung auf spezielle Bedürfnisse ein. So gibt es laktosefreie, vegane und vegetarische Kost. Um 7 Uhr beginnt sein Dienst, dann bereitet er Frühstückssnacks und Kaffee vor. Ab 11.35 Uhr werden die Schüler des Sekundarbereichs versorgt. Bis 14 Uhr wird das Mittagessen angeboten. In der Küche geht Koch Michael Dannhausen übrigens Julia Wolter zur Hand. Sie arbeitet normalerweise im Parkrestaurant und ist in der Gastronomie bereits ein alter Hase – hat sie doch jahrelang mit der Müntzer-Schule am Erdgaspokal teilgenommen.

„Hier war vorher eine Turnhalle mit Spiegelsaal“, sagt Katrin Michael. Acht Wochen habe der Umbau gedauert, bevor man in letzter Sekunde, kurz vor dem Schulstart in der vergangenen Woche, fertig geworden sei.

Bevor es das „Oskars“ mit eigenem Personal gab, wurde die Sekundarschule vom Parkrestaurant im Bürgerpark mit Essen beliefert. Das Parkrestaurant gehört zur Oskar Kämmer Schule. „Das Essen war sehr lecker“, sagt Katrin Michael. „Aber jetzt ist es noch frischer und gesünder, weil es nicht mehr warmgehalten werden muss.“

Seit dem Schuljahr 2014/15 gibt es die Sekundarschule „Leben lernen“. 60 Jungen und Mädchen besuchen mittlerweile die private Schule. Sie kommen aus Königshütte, Minsleben, Darlingerode, Langeln, Heudeber, Benzingerode und natürlich Wernigerode. „Unsere Größten gehen jetzt in die 7. Klasse“, sagt Katrin Michael.

Die Schule ist für 140 Kinder ausgelegt. Elf Lehrer arbeiten in der Einrichtung, die das ganze Jahr über Quereinsteiger aufnimmt. Der Schwerpunkt liegt auf den MINT-Fächern: Mathe, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – und nun auch auf Genuss.