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Winterdienst Für Schnee und Glatteis gerüstet

Spätsommerliche Temperaturen im November - trotzdem ist der Winterdienst in Wernigerode auf einen Wetterumschwung vorbereitet.

Von Holger Manigk 13.11.2015, 00:01

Wernigerode l Einmal haben die Mitarbeiter des Wernigeröder Bauhofes bereits zum Wintereinsatz ausrücken müssen. Mitte Oktober gab es acht Zentimeter Neuschnee in Schierke und überfrorene Brücken in Oberhasserode, berichtet Torsten Friedrich. „Dass wir zur Zeit Sonnenschein und ungewöhnlich hohe Tenperaturen haben, spielt uns natürlich in die Karten“, sagt der Leiter des Bauhofs.

Doch sein Team sei für einen plötzlichen Wintereinbruch gewappnet. „Bis Ende November verfügen wir über einen Vorrat von 800 Tonnen Streusalz und Splitt.“ 205 Tonnen davon seien Reste aus dem vorherigen Winter. Dazu kommen acht Kubikmeter Sole. Seit Anfang Oktober seien zwei Fahrzeuge – ein Multicar und ein Unimog – mit Schaufeln und Streumitteln für den Winterdienst ausgerüstet. Für das Stadtgebiet stehen insgesamt 14, für die Ortsteile sieben Fahrzeuge zur Verfügung. „Die lassen sich alle schnell für den Winterdienst umrüsten, die mentale Umstellung unserer Mitarbeiter dauert etwas länger“, sagt Friedrich.

Insgesamt 52 Mitarbeiter vom Bauhof und vom Grünflächenamt in zwei Bereitschaftsgruppen stehen von November bis März für den Einsatz gegen Eis und Schnee auf Wernigerodes Straßen bereit. Weitere Einsatzkräfte kommen von drei Subunternehmern. Damit agiere man an der Grenze der Belastbarkeit. „Von unseren Leuten darf keiner krank werden, alle haben eine Urlaubssperre über den Winter“, sagt Torsten Friedrich.

Besonders intensiv sei die Arbeit in den zahlreichen engen und verwinkelten Gassen und an den 108 Bushaltestellen im Stadtgebiet. „Die müssen per Hand vom Schnee gereinigt werden, da können wir unsere Maschinen nicht einsetzen.“ Die Strecken der Buslinien würden als erste geräumt werden.

Wann und ob die Mitarbeiter ausrücken müssen, darüber entscheidet die dreiköpfige Einsatzleitung – dabei wechseln sich Bauhofchef Torsten Friedrich, sein Stellvertreter Jörg Löffler und Frank Schmidt, der Leiter des Gartenamtes, ab.

Sie erhalten um 2 Uhr morgens und um 13 Uhr die aktuellen Wetterdaten. „Diese liefern uns grundlegende Informationen, im Ernstfall müssen wir auf die Straße zum Kontrollieren“, so Friedrich. Es gebe extreme Unterschiede innerhalb des Stadtgebietes: „In Nöschenrode und im Zwölfmorgental bleibt der Schnee am längsten liegen, auf den Holzbrücken in Hasserode droht schnell Glättegefahr.“ Detaillierte Informationen, wo es rutschig ist, liefern zudem die Harzer Verkehrsbetriebe, Polizei und Rettungsdienst, berichtet Friedrich. Spätestens im Januar oder Februar rechne er mit größeren Schneemassen. „Stressig wird es für uns, wenn eine Schlechtwetterfront von Nordosten heranzieht.“ Niederschlag aus Richtung Westen halten die Harzer Berge ab.