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Wochenmarkt-Streit Stadtchef lädt Händler zu Treffen ein

Nach hitziger Debatte um die Verlegung des Wochenmarktes zeigt sich die Wernigeröder Verwaltungsspitze gesprächsbereit.

Von Ivonne Sielaff 28.04.2017, 01:01

Wernigerode l Markt oder Nico – die Entscheidung über den zukünftigen Standort des Wernigeröder Wochenmarktes steht noch aus.

„Das ist eine politische Entscheidung, eine rein politische Entscheidung“, stellte Ordnungsdezernent Volker Friedrich am Mittwoch in der Sitzung des Hauptausschusses klar. „Aber wir müssen diskutieren?“ Warum? Es gebe mehrere Konflikte, so Friedrich. Zum Beispiel mit den Brautpaaren. Viele wollen freitags nicht heiraten, weil dann Wochenmarkt ist. „Was passiert? Sie gehen woanders hin.“ Das sei ein Fakt. Zudem sei dienstags und freitags der linke Teil des Rathauses und der Eingang zur Touristinfo verstellt.

Der Aufsichtsrat der Wernigerode Tourismus GmbH habe deutlich angefragt, ob geprüft werden könne, den Markt zu verlegen, ergänzte Oberbürgermeister Peter Gaffert (parteilos). „Ob Markt oder Nico – wir sind da offen. Wichtig ist es uns, die Qualität zu verbessern. Das ist auch eine Forderung an die Händlerschaft“, so Gaffert. Er selbst halte den Nicolaiplatz durchaus für geeignet. „Aber wir müssen alle Interessen zusammenbringen.“

Gaffert wies erneut zurück, er sei nicht gesprächsbereit den Händlern gegenüber gewesen. „Das stimmt nicht“, so das Stadtoberhaupt. Er habe die Wochenmarkt-Händler inzwischen zu einem Treffen eingeladen. „Am 24. Mai wollen wir Einzelheiten besprechen.“

Die Idee der Verwaltungsspitze, die Verkaufsstände zu verlegen, und vor allem die Ausschreibung im Wernigeröder Amtsblatt hatten in den vergangenen Tagen hohe Wellen geschlagen. „Anbieter für den Wernigeröder Wochenmarkt auf dem Nicolaiplatz gesucht“ hieß es da in der Überschrift. Die Händler machten dagegen mobil, starteten eine Unterschriftenaktion unter den Kunden. Auch zahlreiche Wernigeröder sprachen sich für den Erhalt des Wochenmarktes vor dem Rathaus aus. „Der Markt gehört auf den Markt“, hieß es in der teils sehr emotional geführten Debatte.

„Das Ganze ist durch die Ausschreibung hochgekocht“, meldete sich Sabine Wetzel (Bündnis 90/ Die Grünen) zu Wort. „Auch wir Stadträte waren überrascht. Das wäre zu vermeiden gewesen.“ Ihrer Kritik schloss sich Matthias Winkelmann (CDU) an: „Die Kommunikation war bisher sehr mangelhaft.“ Der Ordnungsausschuss werde sich des Themas Wochenmarkt in seiner nächsten Sitzung am Dienstag, 9. Mai, annehmen.