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Wohnheim Bäume fallen für Studentenwohnungen

Das alte Jugendgästehaus in Wernigerode stand lange leer, der Garten verwilderte. Im Sommer sollen Studenten einziehen.

Von Holger Manigk 04.03.2016, 00:01

Wernigerode l Über viele Jahre hat die Natur den Garten um das Jugendgästehaus in Hasserode zurückerobert. Bäume und Büsche wucherten. Nun wurden Bäume gefällt und das Gestrüpp auf dem Grundstück in der Friedrichstraße gelichtet. Der Grund: Die Evangelische Stiftung Neinstedt baut das alte Haus in direkter Nachbarschaft der Hochschule Harz zum Studentenwohnheim um.

Nach den Plänen der Stiftung sollen neun Wohnungen Platz für zwöf Studenten bieten, teilt Christian Mühldorfer-Vogt auf Volksstimme-Nachfrage mit. Der Sprecher der Stiftung weiter: „Im Sommer sollen die zwei Etagen mit knapp 360 Quadratmetern Wohnraum bezugsfertig sein.“ Im Inneren des Hauses werde dafür bereits seit Januar gebaut.

Die bislang zugewachsene Außenfläche des Jugendgästehauses soll ein „hübscher Garten“ werden, sagt Mühldorfer-Vogt weiter. Bei den Aufräum- und Rodungsarbeiten wurden wichtige Gehölze wie alte Eiben und Ahornbäume stehen gelassen. „Die Untere Naturschutzbehörde hat ein aufwendiges Kataster des Baumbestands auf unserem Gelände angefertigt“, berichtet der Sprecher der Evangelischen Stiftung Neinstedt.

Der kirchliche Dienstleister in der Senioren-, Eingliederungs- und Jugendhilfe hatte das Grundstück um das ehemalige Jugendgästehaus vor drei Jahren gekauft. Danach stand das Gebäude lange leer.

„Die Idee eines Studentenwohnheims hat sich letztendlich gegen andere Vorschläge durchgesetzt“, erläutert Christian Mühldorfer-Vogt. Die Zimmer zu vermieten sei für die Stiftung rentabler als etwa eine Tagesbetreuug für Behinderte in dem holzverkleideten Haus unterzubringen. „Wir sehen einen großen Bedarf an Wohnraum für Studenten in Wernigerode und sind sicher, dass wir Mieter für alle Zimmer finden“, sagt der Stiftungssprecher vorausblickend.

„Wir begrüßen es außerordentlich, dass dort in Kürze studentisches Leben einziehen wird“, reagiert Hochschulrektor Armin Willingmann auf die Pläne der Evangelischen Stiftung Neinstedt. Davon würden Stadt und Lehranstalt profitieren. Die Hochschule habe selbst Interesse gehabt, das ehemalige Jugendgästehaus in das Campusgelände zu integrieren, als die Immobilie zum Verkauf stand. Mit dem neuen Wohnheim könne das Image als „Hochschule der kurzen Wege“ weiter ausgebaut werden. Künftige Mieter könnten binnen weniger Minuten Hörsaal, Sporthalle, Bibliothek und Mensa erreichen.

Das Studentenwerk Magdeburg betreibt derzeit fünf Studentenwohnheime – vier davon in unmittelbarer Nähe vom Hochschul-Campus in Hasserode und eines in der Charlottenlust – mit insgesamt 245 Plätzen in Wernigerode. In der Charlottenlust gibt es ein weiteres privat betriebenes Wohnheim. Dazu bieten private Vermieter Einzimmerwohnungen und Wohngemeinschaften an.