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Unwetterschäden Schlamm hinterlässt Verwüstung

Schlimm hatte Groß Ammensleben mit den Folgen des Unwetters zu kämpfen. Eine Wasser-Schlamm-Lawine hatte sich den Weg gesucht.

Von Constanze Arendt-Nowak 17.08.2015, 01:01

Groß Ammensleben l Eine Spur der Verwüstung zeichnete sich nach dem Unwetter am Freitagabend in der Dorfmitte von Groß Ammensleben ab. Unmengen von Wasser, Schlamm und Stroh von den Äckern waren aus Richtung Gutenswegen in den Ort hineingeflossen.

„Am Schäfertor ist ein Graben übergelaufen“, erklärte Ortswehrleiter Martin Kutscha am Sonnabend, als seine Wehr gemeinsam mit den Bauhofmitarbeitern zum erneuten Großeinsatz durchstartete. Das Wasser aus dem Graben ist die Freiheit hinuntergelaufen und vereinigte sich mit den Wassermassen, die die Haldensleber Straße herunterflossen, um sich dann weiter den Weg über die Fabrikstraße bis zur Bahnhofstraße zu suchen. „Hier stand das Wasser dann über längere Zeit etwa 40 Zentimeter hoch“, beschrieb Kutscha das Bild der Nacht.

Da das Wasser auch in einen Stromverteiler am Dorfplatz lief, war in großen Teilen des Dorfes zeitweise die Stromversorgung gekappt. Außerdem stand der Bahnübergang unter Wasser, so dass der Notfallmanager der Deutschen Bahn anrückte und die Strecke sperrte.

„Aufgrund der Vielzahl von Einsätzen innerhalb kürzester Zeit, haben wir uns entschlossen, in unserem Gerätehaus einen Führungspunkt einzurichten, der mit zwei Führungskräften besetzt war“, schilderte der Ortswehrleiter die Situation der Feuerwehr. Dieser Führungspunkt sei einerseits der Anlaufpunkt für die Bevölkerung gewesen, andererseits standen die Feuerwehrleute von hieraus in telefonischem Kontakt mit der Leitstelle.

Die Kameraden draußen hatten neben den überschwemmten Straßen vor allem mit umgefallenen Bäumen und vollgelaufenen Kellern zu tun. „Die erste Alarmierung war um 20.14 Uhr und dann haben wir nach Priorität bis 2 Uhr die Folgeeinsätze abgearbeitet“, so Martin Kutscha. Insgesamt sieben Einsätze hat er für diese Nacht in die Einsatzstatistik eingetragen.

Doch das ganze Ausmaß der nächtlichen Wasser-Schlamm-Lawine sollte erst bei Tagesanbruch sichtbar werden. Gegen 8.30 Uhr stand am Sonnabendmorgen in der Gemeindeverwaltung ein Krisengespräch zwischen der Wehrleitung, Bürgermeisterin Erika Tholotowsky und dem Bereitschaftsdienst der Gemeinde an. Noch immer bedeckte Schlamm Fußwege und Straßen, so dass die Gefahr bestand, dass bei einem weiterem Regenguss die Abflüsse verstopfen oder dass jemand auf dem Schlamm ins Rutschen kommt.

In die mehrstündige Reinigungsaktion, die sich bis 13 Uhr – hinzog, waren neben den Feuerwehrkameraden auch Mitarbeiter des Bauhofes mit ihrer Technik sowie drei Kehrmaschinen einer externen Reinigungsfirma einbezogen. Ein Unternehmen aus Samswegen stellte einen Radlader zur Verfügung, den ein Feuerwehrmann steuerte. „Wir beseitigen jetzt die gröbste Gefahr für den Verkehr und die Fußgänger und helfen den Anwohnern beim Aufräumen“, erklärte Martin Kutscha die Aufgabe für den Sonnabend.