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Lesung Zielitzer wollen Weltrekord

Grundschüler waren Teilnehmer an einem Weltrekordversuch. Kinderbuchautor Stefan Gemmel will 80 Lesungen in 80 Städten halten.

Von Burkhard Steffen 26.09.2015, 01:01

Zielitz l Etwas atemlos kam der bekannte Kinderbuchautor und Lesepionier in der Zielitzer Bibliothek an. In Halberstadt hatte er kurz zuvor eine Lesung zu Ende gebracht.

„Zielitz ist die 72. Station unseres Weltrekordversuches“, erzählte Stefan Gemmel den Zielitzer Kindern, die den Schriftsteller bereits erwartet hatten.

Das Motto der Aktion „Mit 80 Lesungen um die Welt“ ist natürlich nicht zufällig an den literarischen Klassiker „In 80 Tagen um die Welt“ angelehnt. In Jules Vernes Bestseller startet der Exzentriker Phileas Fogg mit der Absicht, allen zu beweisen, dass es möglich ist, in 80 Tagen die Welt zu umrunden und ungeahnte Abenteuer zu erleben. Ähnliches hat auch Stefan Gemmel vor.

„Unsere außergewöhnliche Reise soll beweisen, dass man überall Menschen mit Literatur begeistern kann.“

Start seiner ungewöhnlichen Aktion war am 14. September in Hamburg. Die 80. und letzte Lesung soll am morgigen Sonntag in Berlin erfolgen. Dann sollte einem Eintrag in das Guiness-Buch der Rekorde nichts mehr im Wege stehen. Doch der Rekord sei eher zweitrangig, so der Schriftsteller. „Unsere außergewöhnliche Reise soll beweisen, dass man überall Menschen mit Literatur begeistern kann“, betonte Stefan Gemmel.

In Zielitz las er Passagen aus seinem Kinderbuch „Im Zeichen der Zauberkugel“ vor. Der in dieser Geschichte vorkommende Zauberspruch spielt bei der Lesereise von Stefan Gemmel noch eine ganz besondere Rolle.

Zielitzer Grundschüler zitierten diesen Spruch in ihrer ganz eigenen Mundart. Das machten auch Kinder auf allen anderen Stationen der Lesereise. Die so entstandenen Tondokumente will Gemmel zu einem „Klangteppich“ verarbeiten.

„Durch das Hörbuch, das daraus entstehen wird, werden lesende, aufgeweckte Kids miteinander vernetzt. Durch die verschiedenen Dialekte und Sprachen zeigt sich, dass sich jedermann und jedes Kind in die Literatur einbringen kann – mit seiner Persönlichkeit, Herkunft, Phantasie, seinen Fähigkeiten und Freunden“, so Stefan Gemmel, „ein Klangteppich wird geknüpft, mit den jeweiligen Kindern als Bindegliedern und dem entstehenden Hörbuch als Muster.“

„Ein Klangteppich wird geknüpft.“

Der Schriftsteller zählt mit seinem Weltrekordversuch zu den Wiederholungstätern. Bereits im Jahr 2012 schaffte er es in das Guinnes-Buch. Damals ging es um die größte Kinder- und Jugendbuchlesung der Welt.

Am Rekordversuch in der Kategorie „Größtes Publikum bei der Lesung eines einzelnen Autors“ in Koblenz nahmen damals immerhin 10760 jugendliche Leser teil. Zu den Organisatoren des ersten und auch des nunmehr zweiten Weltrekordversuches gehört Eva Pfitzner vom Leserattenservice.

Sie zeigte sich begeistert von den Möglichkeiten in der Zielitzer Bibliothek und von der Aufgeschlossenheit der Zielitzer Kinder.