1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wolmirstedt
  6. >
  7. Großes Miteinander in der Küche

EIL

Integration Großes Miteinander in der Küche

Beim zweiten interkulturellen Kochen ließen es sich Barleber und Flüchtlinge gemeinsam schmecken. Eingeladen hatte der Verein Liba.

Von Ariane Amann 16.11.2015, 23:01

Barleben l In der Lernküche der Ganztagsschule an der Barleber Feldstraße war am vergangenen Sonnabend einiges los. Rund 50 Männer, Frauen und Kinder aus verschiedenen Ländern kochten gemeinsam Gerichte aus ihrer Heimat.

Unter den Hobbyköchen war auch Thomas Glistau aus Barleben. Er war neugierig, wie die Kochrunde in der Ganztagsschule organisiert wird. „Ich möchte gern in Magdeburg eine ähnliche Veranstaltung organisieren, da kann ich doch hier gleich etwas lernen“, meinte er. Für die Kinder hatte er sogar Kochmützen dabei, die eigens noch mit den Namen der Mädchen und Jungen verziert wurden.

Auch Andrea, Michael und Anika Lange aus Meitzendorf hatten sich am Sonnabend auf den Weg in die Ganztagsschule gemacht. „Wir waren beim letzten Mal im September schon dabei und hatten so viel Freude daran, dass wir wiedergekommen sind“, sagt Andrea Lange. Damals sei es noch ein bisschen schwierig gewesen, Anschluss an die Flüchtlinge zu finden. Sie sei aber gespannt darauf, wie es beim zweiten Mal liefe.

An den fünf Kochinseln in der Küche schnippelten, kochten und sortierten die rund 50 Teilnehmer der Kochrunde mehr als zwei Stunden lang die Gerichte aus den Heimatländern der Flüchtlinge. Für die zusätzliche Verständigung neben den Sprachkenntnissen in Englisch, Französisch oder Deutsch sorgten ein Dolmetscher sowie Hände und Füße.

Artur Roma aus Albanien hatte extra von seiner Mutter das Rezept für ein Hühnchengericht mit Kartoffel erfragt, eine Gruppe Hobbyköche aus Mali sorgte für ein Gericht aus Hühnchenfleisch mit Reis aus ihrer Heimat. Genauso entstanden Pita und Salate.

Evelyn Brämer vom Verein Liba war am Sonnabend mittendrin. „Neben dem Spaß am Kochen und Zubereiten steht die Begegnung der Kulturen im Vordergrund. Ziel ist es, das Verständnis füreinander zu fördern und die Integration der Flüchtlinge in unserem Landkreis zu unterstützen“, zitiert sie, was mit dem gemeinsamen Kochen erreicht werden sollte. Andrea und Michael Lange konnten das nur bestätigen: „Wir haben dieses Mal ganz leicht Kontakt gefunden mit den anderen Köchen, gleich aus welchem Land. Das gemeinsame Kochen hat uns großen Spaß gemacht, und wir werden bestimmt wiederkommen, wenn es einen weiteren Termin gibt.“

Eine Wiederholung des interkulturellen Kochens steht indes noch nicht fest. Sicher war aber bereits am Sonnabend laut Evelyn Brämer eines: „Es war ein wunderbares Miteinander, auch wenn nicht jeder jedes Wort verstanden hat.“ Und auch Andrea Lange hatte den Abend genossen: „Das Essen hat mir dieses Mal noch ein bisschen besser geschmeckt, das hat einfach mehr meinen Geschmack getroffen.“

Was am Sonnabend vom ausladenden Büffet der interkulturellen Köche in der Ganzstagsschule übrig blieb, brachten die Vereinsmitglieder des Liba am Sonntag noch in die Gemeinschaftsunterkunft der Schutzsuchenden in Wolmirstedt.