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Bürgernähe Sprechstunde wird fortgeführt

Die Sprechstunde des Stadtrates ist eine feste Institution. Sie wird von Bürgern rege genutzt und tragt dazu bei, Probleme zu beheben.

Von Gudrun Billowie 20.11.2015, 00:01

Wolmirstedt l An jedem vierten Donnerstag im Monat um 15 Uhr sitzen Stadträte im Beratungsraum des Rathauses. Bürgersprechstunde ist angesagt. „Meistens kommen zwei bis drei Bürger“, sagt Heinz Maspfuhl, „manchmal auch mehr.“ Die meisten möchten Hinweise geben, wie die Stadt noch liebenswerter gestaltet werden kann. Sie nennen die Plätze, an denen die Straßenlampen defekt sind, Wege, an denen Bäume oder Sträucher stören oder weiden auf Stellen hin, an denen das Unkraut zu hoch wuchert. Die Stadträte leiten diese Hinweise an die Verwaltung weiter. Entweder werden die Missstände beseitigt oder es gibt eine andere Antwort. Vier Wochen hat die Verwaltung für die Bearbeitung Zeit.

Die Stadtratssprechstunde wird in der Regel von Heinz Maspfuhl (SPD), Kurt Prilloff (CDU) und Detlef Horstmann (Linke) besetzt. „Das hat sich so ergeben“, erklärt Kurt Prilloff, „weil viele der anderen Stadträte berufstätig sind und 15 Uhr nicht zur Verfügung stehen.“ Die Zeit erachten die Stadträte jedoch vor allem für die Bürger als günstig. „Es kommen viele ältere Menschen, die möchten abends nicht mehr unterwegs sein“, erklärt Heinz Maspfuhl.

Oft können Probleme gelöst werden. „Die defekte Treppe vor der Post wurde als Problem in der Stadtratssprechstunde vorgetragen“, sagt Detlef Horstmann, „schön, dass sie jetzt erneuert wurde.“ Auch die Aufstellung der gelben Tonnen auf dem Wolmirsteder Friedhof ist dem Hinweis einer Bürgerin in der Stadtratssprechstunde gefolgt. Vorher konnte der Abfall ausschließlich in Restmülltonnen entsorgt werden.

Auch Mieter der Wolmirstedter Wohnungsbaugesellschaft haben schon vorgesprochen. Deren Messgeräte haben gearbeitet, obwohl die Heizungen abgedreht waren. Auch dieses Problem konnte an die WWG herangetragen und gelöst werden.

Dass die Bürger zufriedengestellt wurden, nehmen die Stadträte an, wenn sie nichts mehr von ihnen hören. Manchmal wissen sie allerdings auch, dass es keine Lösungen im Sinne der Bürgerwünsche gibt. „Immer dann, wenn Gesetze davor stehen“, sagt Kurt Prilloff. „Manchmal möchten Bürger eine Tempo-30-Zone, obwohl 50 km/h erlaubt sind“, nennt Heinz Maspfuhl ein Beispiel. Solche Gegebenheiten lassen sich nicht ändern und müssen hingenommen werden.

Schwer ertragen können die Drei jedoch den schwebenden Zustand um die Gänsebreite. „Das Problem ist immer noch nicht gelöst und das ist unbefriedigend“, ärgert sich Heinz Maspfuhl. Die nach 20 Jahren immer noch nicht erfolgte öffentliche Widmung des Wohngebietes scheitert an rechtlichen Differenzen, die über Anwälte ausgefochten werden. Anwohner Henning Boldt hatte sich deshalb schon mehrfach an die Stadträte in der Stadtratssprechstunde und auch den gesamten Stadtrat gewandt und auf Klärung gedrungen. Verwaltungsmitarbeiter haben immer um Verständnis und Geduld geworben und versprochen, an der Klärung werde gearbeitet. Wann die herbeigeführt wird, ist jedoch weiterhin unklar.

Wie Henning Boldt könnten eigentlich alle Bürger solche Anliegen den Mitarbeitern der Verwaltung oder in der Bürgersprechstunde der Stadtratssitzungen vortragen. „Manche gehen aber einfach ungern zu Ämtern und nicht jeder mag sich vor dem gesamten Stadtrat am Mikrofon äußern“, wirbt Heinz Maspfuhl um Verständnis für das Prinzip der kleinen Runde. „Viele brauchen den persönlichen Kontakt“, hat Detlef Horstmann beobachtet.

Das ist für die drei Stadträte auch der Hauptgrund, warum sie die Sprechstunde auch in Zukunft anbieten wollen. „Es ist ein schönes Gefühl, wenn sich Bürger freuen, weil sie uns als Ansprechpartner vorfinden“, gesteht Kurt Prilloff.

 

Die nächste Sprechstunde findet am Donnerstag, 26. November, um 15 Uhr im Rathaus statt.