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Sicherer Schulweg Hinweisschilder als Trostpflaster

Die Straßenbaubehörde hat Querungshilfen in Ebendorf abgelehnt. Es wurden Hinweisschilder aufgestellt, um den Schulweg sicherer zu machen.

Von Regina Malsch 09.12.2015, 23:01

Ebendorf l Vor wenigen Tagen wurden an der L 48 (Barleber Straße) in Ebendorf in beide Richtungen Hinweisschilder aufgestellt. Sie sollen Autofahrer darauf aufmerksam machen, auf Schulkinder zu achten, die die Straße überqueren könnten. Zwei weitere Schilder sollen folgen und an der noch stärker befahrenen B 71 (Haldensleber Straße) aufgestellt werden. Der Ortschaftsrat und Eltern hatten sich zuvor dafür eingesetzt, Querungshilfen zu installieren, um den Schulweg sicherer zu gestalten (Volksstimme berichtete). Diese wurden von der Landesstraßenbau- behörde abgelehnt. Stattdessen wurden die ersten zwei Hinweisschilder aufgestellt.

„Wir haben unter den gegebenen Umständen das Machbare erreicht. Es ist auf jeden Fall eine Möglichkeit, die Kraftfahrer darauf hinzuweisen, dass hier verstärkt Kinder die Straße queren“, sagte Ortsbürgermeister Manfred Behrens. Zusammen mit Wido Wischeropp und Manfred Biedermann nahm er in dieser Woche die Schilder in Augenschein. Beide Ortschaftsratsmitglieder wissen um die Gefahren. „Weil man in Richtung Barleben aus der Ortschaft fährt, wird hier oft schon mit erhöhter Geschwindigkeit gefahren“, sagt Manfred Biedermann von der SG Eintracht Ebendorf. Ganz in der Nähe befindet sich das Sportzentrum mit Fußballplatz. Diese Erfahrung bestätigte auch Ortsratsmitglied Wido Wischeropp. Alle Verantwortlichen hofften sehr, dass die Kraftfahrer tatsächlich den Fuß vom Gaspedal nehmen, betonten sie.

Manfred Behrens erinnerte noch einmal daran, dass der Ortschaftsrat eigentlich Querungshilfen gefordert hatte. Im Vorjahr waren besorgte Eltern auf die Barrikaden gegangen, es gab Gespräche und eine Unterschriftensammlung. Weil es durch den zunehmenden Verkehr immer mal wieder für Kinder zu brenzligen Situationen gekommen sei, sollte der Ortschaftsrat Sicherungsmaßnahmen beschließen. Die Notwendigkeit ergebe sich der Elterninitiative nach, „weil die Autofahrer mit hoher Geschwindigkeit um die Kurve rasen und gar nicht sehen können, ob da gerade ein Kind die Straßenseite wechselt“, hieß es. Ortsratsmitglied Christian Mandel schlug als Lösung Querungshilfen vor. Andere Mitglieder wie Jens Bartel dachten eher an eine Ampel. Eine zweite Ampel schloss der Ortschaftsrat aus, weil sich dann der Durchgangsverkehr unnötig stauen würde. Bis zum Jahr 2000 hatte es an der Kreuzung Barleber Straße/ Magdeburger Straße eine Ampel gegeben. Diese wurde entfernt, um den Verkehr flüssiger zu halten.

Das letzte Wort hatten die Verkehrsexperten. Diese stellten fest, dass aktuelle Verkehrszählungen keine Notwendigkeit für Querungshilfen oder gar Ampeln ergeben würden. Eine Unfallanalyse des Straßenverkehrsamtes lasse zudem bisher keine Unfälle im Zusammenhang mit den Fußgängerquerungen erkennen.

Als Ersatz wurden die Hinweisschilder vorgeschlagen, sozusagen als „Trostpflaster“.