Chefin des Bürgerhauses steigt aus

Wolmirstedt l Die Entscheidung kam überraschend. Erst vor wenigen Tagen informierte Christine Maluck den Vorstand des Soziokulturellen Zentrums Schranke darüber, dass sie als Geschäftsführerin nicht mehr zur Verfügung steht und ihre hauptamtliche Tätigkeit für den Verein beendet. Das teilt Vereinsvorsitzender Wolfgang Buschner mit. Christine Maluck war bis Redaktionsschluss für eine Stellungnahme nicht zu erreichen,

Der Verein werde seine Arbeit fortsetzen, betont Wolfgang Buschner. Vorerst übernimmt Sebastian Filipp die laufenden Aufgaben des Geschäftsführers. Noch fehlt das Votum des Vorstandes. Das wird am Mittwoch, 10. Februar, im Rahmen einer einberufenen Sondersitzung erwartet. Um eine dauerhafte Lösung zu finden, möchte sich der Vorstand des rund 40 Mitglieder zählenden Vereins jedoch Zeit nehmen. Christine Maluck war seit der Wende für den Schranke-Verein tätig.

Neben Christine Maluck gehört auch Daniela Wirthgen zu den festangestellten Mitarbeitern, die sich im Auftrag des Vereins um die Unterhaltung des Hauses sowie die Betreuung der Zirkelmitglieder und Besucher kümmern. Sie wird die Besucher weiterhin auf der Schlossdomäne begrüßen. „Außerdem wollen wir zwei Frauen, die unserem Verein schon lange treu sind, rückwirkend ab dem 1. Februar als Pauschalkräfte einstellen“, sagt Wolfgang Buschner. Auch dafür ist die Zustimmung des Vorstandes noch erforderlich.

Der Schranke-Verein bewirtschaftet das Bürgerhaus und wird dabei von der Stadt unterstützt. Im Zuge der Haushaltskonsolidierung und den daraus folgenden Kürzungen der Vereinszuschüsse soll auch das Bürgerhaus künftig mit weniger Geld auskommen. Anstelle der bisher gezahlten 20 000 Euro gibt es für die kulturelle Arbeit in diesem Jahr noch 15 000 Euro. Das steht so im Haushaltsplan, ist aber mit dem Verein noch nicht vertraglich geregelt. Auch der Haushalt wurde vom Stadtrat bisher nicht bestätigt. Die nächste Gelegenheit dafür bietet eine außerplanmäßige Stadtratssitzung am 18. Februar.

Der Veranstaltungsplan für das Bürgerhaus indes steht. Im März stehen eine Disco, eine Vernissage und der Besuch eines interessanten Herren an.

Zur Disco im Schlosskeller wird am Freitag, 4. März, ab 20 Uhr eingeladen. Die Ausstellung des Malzirkels „Selma“ heißt „Bunt durchs Leben“ und wird am Dienstag, 8. März, um 18 Uhr eröffnet. Die Bilder bieten eine Zeitreise durch die Jahre, in denen der Zirkel unter der Leitung von Renate Seidel im Bürgerhaus gearbeitet hat, bis zum Ende des vergangenen Jahres. Die Räume sind inzwischen verlassen.

Interessante Anekdoten gibt Klaus Feldmann, der ehemalige Sprecher der DDR-Nachrichtensendung „Aktuelle Kamera“ am Freitag, 18. März, ab 19.30 Uhr im Schlosskeller zum Besten. Unter dem Titel „Verhörte Hörer“ gibt er Einblicke in sprachliche Stolperfallen bei Nachrichtentexten, Ansagen oder Wetterberichten, erzählt von lustigen Versprechern und historischen Begebenheiten der Rundfunkgeschichte.

Zu den im Bürgerhaus ansässigen Zirkeln gehören der Fotoclub „Iris“, der Gemischte Chor und die Töpferfrauen. Neuerdings hat ein Bildungsträger Räume für Deutschkurse für Asylbewerber gemietet. Auch die Mitglieder des Integrationsbündnisses haben bereits Kontakte geknüpft, um auf der Schlossdomäne eine dauerhafte Anlaufstelle zu installieren. Die Gespräche zwischen Integrationsbündnis und Schranke-Verein stecken jedoch noch in den Kinderschuhen. Allerdings wird das Quasselcafé, bei dem Asylsuchenden die deutsche Sprache nahe gebracht werden kann, am Donnerstag, 4. Februar, ab 18 Uhr im Schlosskeller stattfinden.