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Kunst Malgruppe "Selma" stellt Bilder aus

Im Bürgerhaus auf der Schlossdomäne wurden am Dienstag die Ausstellungen „Bunt durchs Jahr“ und „Seifenblasenträume“ eröffnet.

Von Regina Malsch 09.03.2016, 23:01

Wolmirstedt l Die neue Ausstellung zeigt diesmal im Obergeschoss des Bürgerhauses Arbeiten der Freizeitwerkstatt „Selma” und im Foyer Bilder des Kreativzirkels des OK-Live-Ensembles Barleben-Wolmirstedt. Die Freizeitwerkstatt, die heute 20 Mitglieder zählt, leitet Renate Seidel seit 16 Jahren, den Kindermalzirkel seit dem Vorjahr.

„In jedem Bild können wir eine Geschichte lesen. Schauen wir nur genau hin, auch wenn es immer im Auge des Betrachter liegt, was ihm ein Bild erzählen möchte”, sagte Renate Seidel in ihrer Laudatio. Die Bilder sind in den verschiedensten Techniken entstanden, Aquarelle, zart oder farbintensiv, Ölbilder, die ferne Landschaften zeigen oder auch abstrakte Werke in Acryl, gern auch Blumen oder Stillleben. Für die Ewigkeit auf Papier gebannt wurden Wasserfälle, Obst, Tiere oder romantische Sonnenuntergänge. Ein großes Porträt zeigt den wohl bekanntesten Wolmirstedter, Otto Zeitke, gemalt von Renate Seidel. Aber auch die bunten Bilder von zwei Geishas fallen ins Auge. Zu sehen sind daneben Arbeiten, mit denen die Hobbymalerinnen ein wenig alten Meistern nacheifern wollten. Beispielsweise dem berühmten „Mann mit Goldhelm“.

„Eine schwierige Aufgabe, die ahnen ließ, mit welcher Ausdauer früher an den Meisterwerken gearbeitet wurde. Ausdauer, die uns heute oft fehlt. Viel zu schnell wollen wir alles erledigen”, sagte Renate Seidel.

Trotzdem lässt auch in der heutigen schnelllebigen Zeit mit Pinsel und Farbe öfter die Zeit vergessen, wie Martina Conert bestätigt. Die 65-Jährige aus Gersdorf gehört seit Beginn zur Selma-Gruppe. Das Hobby war viele Jahre eine wunderbare Abwechslung zu ihrer Arbeit als Pädagogin in der Filmfabrik Wolfen und zuletzt im Getränkekombinat in Magdeburg und versüßt ihr heute den Ruhestand. Mindestens 100 Bilder, zumeist Aquarelle, sind von ihr entstanden, hängen im heimischen Wohnzimmer oder wurden verschenkt. „Von Renate Seidel habe ich die leichte, luftige Malweise gelernt und wie auch alle anderen Mitglieder der Malgruppe erfahren, dass intensives Arbeiten an einem Bild, Konzentration und langsam dem Ziel näher zu kommen, eine wunderbare Art ist, dem Alltag zu entfliehen.” Die Selma-Frauen sind zwischen 40 und 75 Jahre alt, darunter Erzieherinnen, Zahnärztin, Krankenschwestern, Hygieneinspektorin.

Eröffnet wurde die Ausstellung vom amtierenden Geschäftsführer des Soziokulturellen Zentrums „Schranke” Sebastian Philipp. Er bedankte sich bei allen, die zu dem Abend der Kultur beigetragen haben: Den Mitarbeitern des Bürgerhauses, dem OK-Live-Vorstand, den Mitgliedern der beiden Malgruppen und dem Gemischten Chor. Er wünschte den Besuchern viel Freude beim Erkunden der „facettenreichen Präsentation”, wie er sagte. Neben Otto Zeitke und Alfred Wiese, zwei Kulturinstitutionen aus Wolmirstedt, war auch Kurt Hegner aus Haldensleben anwesend. Der Kulturmäzen aus der Kreisstadt bedankte sich bei Renate Seidel, die auch in Haldensleben eine Malgruppe leitet, mit herzlichen Worten und einem Gedicht.

Wesentlich zum Gelingen des Abends trugen die Sängerinnen und Sänger bei. Als sie zum Schluss ihres Auftritts eine Medley bekannter Schlager zu Gehör brachten, sangen viele der Anwesenden textsicher mit. „Liebeskummer lohnt sich nicht, mein Darling” oder „Schuld war nur der Bossa nova” sind Evergreens. Und die passten prima zu den Bildern, die zeigen, dass auch Erwachsenen die bunte Welt der Träume noch nicht verloren gegangen ist.