Spendensammlung Sternsingen für Turkana

Eigentlich sind Sternsinger am Dreikönigstag unterwegs. Doch in Wolmirstedt haben sie bereits vor dem Jahreswechsel gesungen.

Von Gudrun Billowie 01.01.2017, 00:01

Wolmirstedt l Ein großer gelber Stern leuchtete gestern im Rathausfoyer, Kinder und Erwachsene sangen in der Gestalt der heiligen drei Könige Lieder. Diese Lieder öffneten die Herzen der Rathausmitarbeiter und auch die Geldbörsen. Viele Euro wurden in die goldenen Täschchen der Sternsingerkinder gesteckt.

Zum Sternsingerritual gehört auch, dass Häuser neu gesegnet werden. Darauf steht C+M+B, das sind die Anfangsbuchstaben der drei Könige aus dem Morgenland. Caspar, Melchior und Balthasar. Den Segen vergab Karin Türling, die Gemeindereferentin der katholischen St.-Josef-Gemeinde. Dieser Segen bedeutet, etwas Gutes von Gott wird gewünscht.

Gutes von Gott, das kann womöglich nicht nur das Rathaus, sondern auch das Bodelschwingh-Haus im kommenden Jahr gut vertragen. Dorthin zogen die Sternsinger nach ihrem Rathausbesuch. Mit der Sternsingeraktion wird das Kindermissionswerk der katholischen Kirche unterstützt. Die eingesammelten Spenden sollen diesmal speziell der kenianischen Region Turkana zugute kommen.

Dort arbeitet das Kinderhilfswerk seit fast 30 Jahren, kümmert sich um die Wasserversorgung, legt Nutzgärten an und bietet Bildung. Wegen dieser langen und engen Zusammenarbeit beobachten die Mitarbeiter, dass die Bedingungen in der Region Turkana aufgrund des Klimawandels lebensfeindlicher werden. Deshalb wird dort der Bau von Staudämmen und Wasserstellen zunehmend wichtiger. Sternsinger sind am Dreikönigstag bundesweit seit 1959 unterwegs.

Karin Türling hat die Sternsingeraktion das erste Mal unter ihre Fittiche genommen. Bisher haben sich immer die Eltern der Sternsinger gekümmert, die Lieder einstudiert und den Tourenplan zusammengestellt. Oft haben sich die Sternsinger in mehrere Gruppen aufgeteilt, damit der eng gestrickte Zeitplan überhaupt eingehalten werden kann. Gut 20 Kinder waren sonst in Wolmirstedt unterwegs. Das ist in diesem Jahr anders.

„Wir haben kaum noch Kinder in der Gemeinde“, sagt Karin Türling. Damit haben sich auch die Eltern zurückgezogen. Personalmangel ist also der Grund, warum die Sternsinger bereits am 30. Dezember unterwegs waren und auch nur an zwei Stellen gesungen haben.

Wer trotzdem möchte, dass seinem Haussegen etwas Gutes von Gott gewünscht wird, kann seinen Aufkleber mit in die Gottesdienste bringen, die dafür besonders gestaltet werden.

Einer findet am Dreikönigstag, Freitag, 6. Januar, um 10.30 Uhr in der katholischen Kirche St. Josef statt, ein weiterer am Sonnabend, 7. Januar, in der evangelischen Kirche in Colbitz. Erst nach diesen Gottesdiensten kann Gemeindereferentin Karin Türling den Erlös der aktuellen Sternsingeraktion benennen.