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Abriss Dach eine Elbeuer Halle stürzt ein

Sonntagnachmittag ist in Elbeu das Dach einer alten Lagerhalle eingestürzt. Personen kamen nicht zu Schaden.

Von Gudrun Billowie 01.09.2015, 01:01

Wolmirstedt l Die Sonne brennt. Es ist der letzte Augustsonntag und die Mittagshitze liegt schwer in den Straßen, drückt auch in die Ziegeleistraße in Elbeu. Dort steht ein alter Backsteinbau, der soll einst ein Kreisbetrieb für Landtechnik gewesen sein, steht aber seit Jahren leer. Nur Bäume, die durch die Mauern wachsen, erfüllen den alten Bau mit Leben. Die Nachbarn Friedrich Liebner und Yves Bergmann sorgen sich schon lange um den Zustand des Gebäudes. Auch am Sonntag warfen sie bange Blicke nach oben. Das Dach beunruhigt sie. Es sieht so anders aus, es spreizt sich gen Himmel, so als hätten sich die hölzernen Dachplatten aufgebäumt. „Wir haben uns gefragt“,. sagt Friedrich Liebner, „ob dieses Dach den Winter überstehen wird, wenn erst der Schnee drauf liegt.“ Doch so lange ließ das Unglück nicht auf sich warten. „Plötzlich knirscht und knistert es“, erzählt Friedrich Liebner. Ein Rumms zerreißt die Mittagsruhe, es folgt Getöse, das Dach der Lagerhalle stürzt in sich zusammen. Es kracht nach innen in den leeren Bau, nur ein paar Steine fallen auf die Straße. „Ich habe sofort die Polizei gerufen“, sagt Yves Bergmann.

Dazu kam auch die Feuerwehr. Zwölf Kameraden rückten mit ihren Fahrzeugen an. Sie sicherten den Einsatzort, fuhren die Drehleiter hoch und drückten oben die losen Mauerteile, die das Dach beim Einsturz gelockert hatte, in das Gebäude hinein, damit nichts auf die Straße fallen kann. Dirk Illgas, der im Rathaus für den Fachdienst Sicherheit zuständig ist, war ebenfalls vor Ort. Er verschloss das große Tor, nachdem die Feuerwehr abgerückt war. „Hier darf niemand mehr hinein, das ist viel zu gefährlich“, sagte er. Das bestätigen auch die Mitarbeiter des Bauordnungsamtes des Landkreises, die am Montag die Unglücksstelle begutachteten. Auch der Besitzer war aus Hannover gekommen und schaute sich das Gebäude an. „Zu vermieten“, steht schon lange am Komplex, der bis auf die Magdeburger Straße reicht und dessen vorderer Gebäudeteil einst ein chinesisches Restaurant beherbergte. Dieser Teil scheint noch stabil zu sein, aber das hintere Backsteingebäude ist nicht mehr zu retten. „Der Besitzer wird eine Abbruchfirma beauftragen, die den Backsteinbau entfernt“, heißt es aus dem Bauordnungsamt. So lange bleibt die Straße gesperrt.

Friedrich Liebner vermutet, das hölzerne Dach habe die Temperaturunterschiede nicht mehr verkraftet. Nachts sinken die Temperaturen mittlerweile auf bis zu zwölf Grad, tagsüber klettert das Thermometer über die 30-Grad-Marke. „Holz arbeitet“, sagt der Anwohner, „aber zum Glück ist niemandem etwas passiert.“