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Abwasser Kurzer Dienstweg zur Stadt

Der Wolmirstedter Wasser und Abwasserzweckverband möchte bei der Straßenreinigung künftig enger mit der Stadt zusammenarbeiten.

04.07.2017, 23:01

Wolmirstedt l Sturmtief „Paul“ und seine überfluteten Straßen haben ein Problem in den Fokus gerückt: Die Reinigung von Straßen und Gullys ist wichtig, um größere Schäden zu verhindern. Sobald die Abflüsse verstopft sind, hat das Wasser keine Chance, abzufließen.

Zugegeben: „Paul“ leistete ganze Arbeit. Der Sturm hatte dermaßen viele Blätter von den Bäumen geweht, dass sich das Laub an den Abflüssen fing, noch während Hagel und Starkregen herunterprasselten. Gegen solche Naturgewalten sind Mensch und Vorsichtsmaßnahmen oft machtlos. Das eigentliche Problem zeigte sich, als die größten Schäden beseitigt waren.

Noch eine Woche später türmten sich auf einigen Gullys Laubhaufen und eine Nachfrage ergab, dass die Straßen von der Stadt, die Gullys jedoch vom WWAZ gereinigt werden. Die Kehrmaschine macht zwar keinen Bogen um die Abflüsse, die Straßen mit den Laubhaufen waren jedoch gar nicht erst abgefahren worden. Das hatte der WWAZ nicht gewusst. Weitere angekündigte Regenfälle und die drohende Verstopfung hatten Bürger beunruhigt.

Heinz Ehrecke, Betriebsleiter für Netze und Kläranlagen beim WWAZ, zeigte dafür Verständnis und möchte im Sinne der Bürger künftig enger mit der Stadt zusammenarbeiten. „Wir sind beide, WWAZ und Stadt, Dienstleister für die Bürger.“

Deshalb wünscht er sich eine bessere Kommunikation mit der Stadt, möchte, dass der WWAZ informiert wird, wenn irgendwo ein Abfluss aufgrund besonderer Vorkommnisse besonders gereinigt werden muss. Umgekehrt wollen auch WWAZ-Mitarbeiter die Stadt auf stark verschmutzte Straßenränder hinweisen.

Die gibt es zur Zeit beispielsweise in Farsleben. In den Straßen Am Kiefernweg und Hohe-Stein-Straße sammelt sich noch anderthalb Wochen nach „Pauls“ Wüten der Schmutz in der Gosse, die Zapfen der Nadelbäume liegen dicht gesät auf der Straße.

Dort ist der wöchentliche Reinigungszyklus der Stadt ausgefallen. Grund ist in diesem Falle noch einmal höhere Gewalt, nämlich eine defekte Kehrmaschine samt defekter Ersatzmaschine. Die WWAZ-Mitarbeiter reinigen trotzdem turnusgemäß die Fangkörbe der Gullys, wissen aber, dass sie an dieser Stelle bald wieder vor Ort sein müssen.

Auch aus solchen Gründen wünscht sich Heinz Ehrecke, dass sowohl Stadt als auch WWAZ ihre Arbeit gemeinsam an die jeweils aktuelle Situation anpassen, denn auch ohne Sturm und defekte Kehrmaschinen kann einer nicht ohne den anderen, wenn es um die Straßenreinigung geht.

Sobald die Kehrmaschine fährt, landet dabei auch Schmutz in den Gullys und wird in einem Korb aufgefangen. Wird gar nicht gekehrt, spült Regen noch viel größere Mengen Schmutz in die Auffangkörbe. Sind die voll und verstopft, fließt weiterer Regen nicht ab. Für einen reibungslosen Abfluss des Wassers muss immer das gesamte System betrachtet werden.

Nun ist ein Treffen zwischen Mitarbeitern des WWAZ und der Stadt anberaumt. Am 20. Juli kommen Heinz Ehrecke und Marlies Cassuhn, die zuständigen Fachdienstleiterin im Rathaus, mit ihren Teams zusammen.