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Aktion Minister werben für Rettungsgasse

Banner sind an Autobahnbrücken in Sachsen-Anhalt aufgehängt worden. Bei Irxleben wird auf die Notwendigkeit der Rettungsgasse hingewiesen.

Von Constanze Arendt-Nowak 24.06.2016, 01:01

Irxleben l Ministertreffen gestern auf der Brücke der Autobahn 2 an der Anschlussstelle Irxleben. Kurz vor dem Ferienbeginn enthüllten hier Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Thomas Webel und Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht (beide CDU) gemeinsam mit dem Vorsitzenden des ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt, Ulrich Krämer, ein großes Banner, das an die Bildung der Rettungsgasse erinnern soll.

„Durch eine funktionierende Rettungsgasse für Polizei- und Hilfsfahrzeuge werden die Überlebenschancen von Unfallopfern deutlich erhöht. Mit der Aktion wollen wir das Bewusstsein der Autofahrer dafür schärfen und sie dazu bewegen, schon bei stockendem Verkehr genügend Platz frei zu halten“, erklärte Verkehrsminister Webel. Wie er weiß auch sein Ministerkollege Holger Stahlknecht, dass manchmal Sekunden über Leben und Tod entscheiden und es wichtig ist, dass Einsatzkräfte „so schnell wie möglich am Unfallort sind“.

Doch gerade auch Feuerwehrleute aus der Region, die die Autobahnen 2 und 14 zu ihren Einsatzbereichen zählen, haben in der Vergangenheit ganz andere Erfahrungen gemacht. Oft fehlte bei ihren Einsätzen die Rettungsgasse und die Durchfahrt musste mühevoll „erkämpft“ werden. Oft kommt es auch vor, dass die Rettungsgasse wieder zugestellt wird, sobald ein Rettungswagen oder ein Feuerwehrfahrzeug durchgefahren ist, denn viele vergessen, dass noch weitere Rettungsfahrzeuge oder der Abschleppdienst noch folgen könnten.

Nach Aussage von Ulrich Krämer wissen viele Kraftfahrer nicht, dass bei Stau eine Rettungsgasse gebildet werden muss und wie das geht. Das hat unter anderem eine aktuelle Umfrage unter ADAC-Mitgliedern ergeben.

„Darum haben wir es auf den Bannern auch bildlich dargestellt“, erklärte er. Bei zweispurigen Autobahnen sei die Rettungsgasse immer in der Mitte zu bilden, bei mehrspurigen Autobahnen immer rechts von der äußerst linken Spur. „Wir haben es getestet, dass bei fehlender Rettungsgasse auf wenigen hundert Metern schon ein bis zwei Minuten fehlen, bei kilometerlangen Staus rechnet sich das dann schnell hoch bis auf eine halbe Stunde“, so Krämer, der auch an die Vernunft der Kraftfahrer appelliert. Denn je schneller den Unfallopfern geholfen werde und die Unfallstelle beräumt sei, desto schneller können alle im Stau Stehenden ihre Fahrt fortsetzen.

Der ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt weist darauf hin, dass die Rettungsgasse bereits gebildet werden sollte, sobald der Verkehr stockt. Sobald die Fahrzeuge dicht auf dicht stehen, ist es meist nicht mehr möglich, nahenden Einsatzfahrzeugen auszuweichen.

„Vielleicht müssen wir auch nochmals an die Kraftfahrer appellieren, wie es der Paragraf 1 der Straßenverkehrsordnung besagt, aufmerksam und rücksichtsvoll zu fahren“, so Webel.