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Alte Schule Gutensweger Villa wird verkauft

Das Gebäude der ehemaligen Grundschule in Gutenswegen soll verkauft werden. Das beschloss der Gemeinderat der Niederen Börde.

Von Vivian Hömke 19.05.2016, 01:01

Gutenswegen l Schon seit Jahren hallen keine Kinderstimmen mehr durch die Flure, die ehemalige Grundschule in Gutenswegen steht seit 2010 leer. Eigentlich sollte die in kommunaler Hand befindliche Villa Schneidewindt mit Hilfe von Fördermitteln umgebaut werden und anschließend unter anderem eine neue Kindertagesstätte beherbergen. Das hatte der Gemeinderat ursprünglich beschlossen. Doch dann kam alles anders.

Die Fördermittel für das damals geplante Drei-Millionen-Euro-Vorhaben blieben verwehrt. Ein Abriss wiederum würde viel Geld verschlingen, bevor etwas Neues entstehen könnte. Nun soll das Haus verkauft werden. „Insgesamt 300 000 Euro sind aber schon in die Projektierung geflossen und in die Bausubstanz-Überprüfung“, erklärte Gemeinderatsmitglied und Gutenswegens Ortsbürgermeister Lothar Chelvier (CDU) im Volksstimme-Gespräch. Geld, das aus jetziger Sicht offenbar – zumindest zum Teil – umsonst ausgegeben wurde.

Nach einigem Hin und Her in den vergangenen Jahren hat sich der Gemeinderat während seiner Sitzung am Dienstag mit großer Mehrheit dazu durchgerungen, das Gebäude zu veräußern. Vorab hatte auch der Gutensweger Ortschaftsrat schon seine Empfehlung für den Verkauf ausgesprochen.

„Das Gebäude wird nicht besser, es steht seit Jahren leer. Deshalb haben wir für den Verkauf gestimmt“, erläuterte Lothar Chelvier.

Allerdings beinhaltet die Zustimmung die Bitte, bestimmte Kriterien zu beachten. Zum einen solle die „maximale Verkaufsfläche 4000 Quadratmeter nicht überschreiten“, heißt es. Daneben solle der potenzielle neue Eigentümer binnen drei Jahren mit der Sanierung des Gebäudes beginnen, andererseits würde das Haus zurück an die Gemeinde gehen. Dieser Passus, erklärte Gemeinderatsvorsitzender Burkhard Wohlfarth (CDU), sei sowieso Teil entsprechender Verkaufsvereinbarungen. Als drittes Kriterium brachte der Ortsrat an, dass ein potenzieller Interessent vor dem Verkauf in dem Gremium vorstellig werden soll.

Nach der Zustimmung des Gemeinderates wurde die vorgesehene Verkaufsfläche von 7500 auf 4000 Quadratmeter reduziert. Der Park oberhalb dieser Fläche, Richtung Sportplatz, soll in kommunaler Hand bleiben. Auch das benachbarte, rund 3800 Quadratmeter große Flurstück, das bei der Suche nach einem möglichen Standort für eine neue gemeinsame Kindertagesstätte für Gutenswegen, Groß sowie Klein Ammensleben zur Diskussion stand, soll von dem geplanten Verkauf unangetastet bleiben. Vielleicht, sagt Lothar Chelvier, könnte es später einmal für Wohnbebauung genutzt werden.

Da sich die Verkaufsfläche reduziert hat, muss die Verwaltung nun den Marktwert des Grundstückes inklusive des alten Schulgebäudes neu kalkulieren. Mit ursprünglich angesetzten 7500 Quadratmetern wurde der Mindestwert mit 198 000 Euro beziffert.