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Ausgezeichnet Ehrennadel für Groß Ammenslebener

Der ehemalige Verwaltungsleiter Friedrich Westphal bekommt die Ehrennadel der Gemeinde.

Von Martin Walter 23.12.2018, 09:31

Groß Ammensleben l Für seine Verdienste um die Verwaltungsgemeinschaft und spätere Einheitsgemeinde Niedere Börde wurde Friedrich Westphal mit der Ehrennadel ausgezeichnet. Mit den Bürgermeisterkollegen plauderte er über Lokalpolitik und das Gemeindeleben. „Es war eine Aufbruchsituation, aber auch eine schöne Zeit und ich hatte sehr gute Mitarbeiter“, sinniert Friedrich Westphal sichtlich ergriffen. „Wir haben es geschafft, dass nach der Wende die gute Arbeit zwischen den Gemeinden fortgeführt werden konnte.“ Friedrich Westphal ist ehemaliger Bürgermeister von Groß Ammensleben und der erste Verwaltungsleiter der am 1. Januar 1994 gegründeten Verwaltungsgemeinschaft Niedere Börde, die zehn Jahre später zur Einheitsgemeinde wurde.

Für seine Verdienste um die Gemeinde sowie für sein ehrenamtliches Engagement, unter anderem in der Freiwilligen Feuerwehr Groß Ammensleben, wurde ihm unter einstimmigen Beschluss des Gemeinderats die Ehrennadel der Niederen Börde verliehen. „Er ist ein maßgeblicher ‚Architekt‘ des Gemeinwesens in unserer Region“, heißt es unter anderem in der Begründung. „Das ist erst das dritte Mal, dass wir die Ehrennadel vergeben. Die Gemeinde ist sparsam mit der Auszeichnung“, sagt Burkhard Wohlfahrt, Gemeinderatsvorsitzender und Ortsbürgermeister von Samswegen. Auch Stefan Müller, Gemeindebürgermeister der Niederen Börde und Groß Ammenslebens Ortsbürgermeister Rüdiger Pfeiffer gratulierten Friedrich Westphal.

Der 80-Jährige wohnt bereits sein ganzes Leben in Groß Ammensleben. Seine Eltern hatten hier eine Fleischerei und auch er ist nach Abitur und Studium Ingenieur für Fleischtechnologie geworden. Doch lag ihm auch schon immer etwas an der Lokalpolitik. Mit 52 Jahren, kurz nach der Wende, ist er zum Bürgermeister von Groß Ammensleben, mit Gründung der Verwaltungsgemeinschaft Niedere Börde als deren Verwaltungsleiter gewählt worden.Als Erfolg seiner Amtszeit nennt er die Schaffung eines attraktiven Verwaltungssitzes. „Die Gebäude waren ja zum Teil baufällig“, sagt er und fügt hinzu: „Wo der Betriebshof drin ist, war früher ein Kuhstall.“ Auch habe er es abgelehnt, Kredite aufzunehmen. „So war ich nicht erzogen. Als ich abgetreten bin, wollte ich eine schuldenfreie Gemeinde überlassen.“

Es gibt aber auch weniger schöne Erinnerungen. „Das Schlimmste war, dass ich Personal reduzieren musste.“ Doch dann gab es die Wahl: „Personal abbauen oder Stunden reduzieren?“ Die Entscheidung seiner Mitarbeiter fiel auf letzteres. „Wir wollten alle zusammenbleiben“, sagt Friedrich Westphal.Vieles hätte er nicht anders gemacht. „Ich hätte gerne noch Meitzendorf und Ebendorf in die Gemeinde geholt“, sagt er. „Aber dann wäre für Barleben nichts mehr übrig geblieben“, ergänzt Burkhard Wohlfahrt schmunzelnd.