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Ausstellung Augenblicke für die Ewigkeit

Im Foyer der Villa Brandt in Barleben ist die neue Ausstellung „Augenblicke“ zu sehen. 23 Bilder in Pastell und Öl werden gezeigt.

Von Regina Malsch 15.01.2016, 23:01

Barleben l Wer in der nächsten Zeit in die herrschaftliche Villa Brandt, Sitz der Barleber Gemeindeverwaltung, kommt, sollte sich einen Augenblick Zeit nehmen. Am Donnerstagabend wurde im Foyer die Ausstellung „Augenblicke“ des Kunstvereins „Portal zur Kunst“ eröffnet. Zu sehen sind 23 Bilder in Pastell und Öl im Stil des Realismus.

Elena Rahmsdorf beispielsweise lässt uns in die Augen wilder Tiere blicken. Die 53-jährige Malerin stammt aus der Ukraine, hat dort Kunst studiert und viele Jahre als Lehrerin für Kunsterziehung gearbeitet. Seit elf Jahren wohnt sie in Barleben. Gleich ein Jahr später hat sie mit Unterstützung ihres Ehemannes Frank den Malverein Barleben gegründet. Der hat mittlerweile elf Mitglieder und nennt sich nun Kunstverein „Portal zur Kunst“. Die meisten Hobbymaler wie Marita Lentge oder Friedemann Leibiger sind froh, professionelle Anleitung zu bekommen. Elena Rahmsdorf zeigt ihnen Tricks und Kniffe, erklärt alles über den Aufbau von Bildern und die Wirkung von Farben.

Eine Zeit lang haben sich die Vereinsmitglieder in einer angemieteten Wohnung getroffen. Dann ist alles ein wenig eingeschlafen. Jeder malt jetzt zumeist für sich zuhause. „Unsere große Hoffnung war das geplante Haus der Vereine in der alten Bäckerei Hühnerbein. Hier sollten wir im Obergeschoss ein großes Atelier bekommen“, erzählte Frank Rahmsdorf. Aus Kostengründen musste die Gemeinde die Pläne auf Eis legen.

Mit der Ausstellung, die bis Ende März zu den Verwaltungssprechzeiten jeweils dienstags und donnerstags besucht werden kann, will der Kunstverein an alte Erfolge anschließen. Schließlich waren die Bilder der Barleber bereits in der Kulturfabrik in Haldensleben, der Feuerwache in Magdeburg, in einer Kirche in Oschersleben sowie ein halbes Dutzend Mal in Barleben der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Die meisten Ölbilder, die jetzt neu im Foyer hängen, stammen von Nina Verznbytska (62). Gemalt hat sie neben Magdeburg und Kiew vor allem die beeindruckende Natur in Sibirien und dem Ural. „Wir möchten zeigen, wie schön unsere Erde ist und den Leuten sagen, wie wichtig es ist, dies alles zu schützen“, war zur Vernissage von den Künstlerinnen zu hören.

Für Barlebens Bürgermeister Franz-Ulrich Keindorff sei das eine wichtige Botschaft: „Gerade in Zeiten, wo der Terrorismus nicht nur Menschenleben fordert, sondern durch Bomben auch historisches Kulturgut vernichtet wird, können Künstler ein Zeichen setzen“, sagte er. Um möglichst viele Barleber auf die Ausstellung aufmerksam zu machen, sollen im stark frequentierten Einwohnermeldeamt oder am Kassenautomaten Bilder zur Werbung aufgehängt werden.

„Vielleicht können wir so auch weitere Mitglieder für unserer Verein gewinnen“, hofft Frank Rahmsdorf. Damit die Hobbymaler wieder regelmäßig zusammenkommen können, soll im Spartenheim des Gartenvereins Ebendorfer Straße ab der nächsten Saison ein Raum zur Verfügung gestellt werden. „Die nächste Vernissage findet dann vermutlich dort statt“, sagte Rahmsdorf, der auch Vorsitzender der Gartensparte ist.