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Bestandsaufnahme Keine Bagger mehr an der Ohre

Der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft will Unterhaltung und Pflege der Ohre vereinfachen.

Von Ariane Amann 28.01.2016, 23:01

Wolmirstedt l Das Ingenieurbüro Klemm & Hansen hat im Auftrag des Landesbetriebs eine Bestandsaufnahme an der Ohre erledigt und verschiedene Maßnahmen auserkoren, um den Abfluss des Wassers zu erhalten oder zu erhöhen. Dazu haben die Ingenieure den Gewässerquerschnitt entlang des Flusses mitsamt allen Besonderheiten und erstellt.

In den vergangenen Jahren haben Anlieger der Ohre und Landwirte rund um die Stadt zunehmend mit der Vernässung von Flächen zu kämpfen. Aus diesem Grund wurden bei der Informationsveranstaltung am vergangenen Dienstag im Katharinensaal Stimmen laut, die ein Ausbaggern der Ohre wie zu DDR-Zeiten forderten. Diesem Wunsch erteilte Ingenieurin Alexandra Kugler aber direkt eine Absage: „Wir müssen uns an die aktuellen Gesetze halten. Ein intensives Ausbaggern der Ohre wird es nicht geben.“ Möglich seien dagegen punktuelle Beräumungen an Hindernissen wie Brücken, wo durch den Fluss des Wassers um das Hindernis herum Ablagerungen entstehen.

Gründe für die erhöhte Vernässung der Flächen seien neben der Verschlammung in den Gräben steigende Niederschläge, ein steigender Grundwasserspiegel. Um den Abfluss in der Ohre zu erhöhen, sieht der Unterhaltungsrahmenplan verschiedene Maßnahmen vor. Im städtischen Bereich der Ohre sind das unter anderem ein stellenweises Beräumen der Flusssohle, die Beseitigung lokaler Abflusshindernisse wie an den Brücken und das Entfernen von Müll und Unrat.

Außerdem steht auch die Unterhaltung der Ohreufer auf dem Rahmenplan des LHW. Maßnahmen zur Ufersicherung, die Förderung und Pflege gewässertypischer Uferpflanzen, aber auch ein möglichst naturnahes Ufer stehen dort festgeschrieben. Die einzelnen Maßnahmen werden dann in festgeschriebenen Abständen erledigt.

Bei der Beseitigung lokaler Abflusshindernisse sollen eben Ansammlungen von Totholz oder Sand im Bereich von Brücken entfernt werden, allerdings darf dabei das ursprüngliche Profil der Ohre nicht verändert werden. „Es darf also nur bei Bedarf entfernt werden, was den Abfluss stört, Ausbaggern gehört nicht dazu“, so Alexandra Kugler.

Den jeweiligen Bedarf für die einzelnen Maßnahmen ermitteln LHW und Ingenieure im Rahmen einer regelmäßigen Gewässerschau. Bürgermeister Martin Stichnoth kündigte eine solche für April oder Mai an: „Dann ist das Wetter erträglich.“ Den genauen Termin gibt die Volksstimme rechtzeitig bekannt.