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Bewerbertag Vorstellungsgespräche statt Unterricht

Für den sogenannten Bewerbertag haben Unternehmen der Region die Wartbergschule in Niederndodeleben besucht.

Von Constanze Arendt-Nowak 08.03.2017, 00:01

Niederndodeleben l Ein Zettel mit der Aufschrift „Fachhochschule der Polizei Aschersleben“ ließ vermuten, dass am Dienstag in Raum 23 der Wartbergschule bestimmt kein Englisch gesprochen wurde. Vielmehr diente der Raum als Anlaufpunkt für die Neuntklässler der Schule, die am sogenannten Bewerbertag Gelegenheit bekamen, Vorstellungsgespräche bei Vertretern von Unternehmen und Schulen einmal zu testen.

Unter den 57 „Bewerbern“ war auch die 15-jährige Lisa Rolle, die sich vorstellen könnte, einmal eine Karriere bei der Polizei zu beginnen. Deshalb war sie auch im Raum 23 an der richtigen Adresse. Nach dem Vorstellungsgespräch wirkte sie zufrieden, obwohl sie vorher sehr aufgeregt war. „Meine Gesprächspartner haben gemerkt, dass ich aufgeregt war, aber haben mich auch gleich beruhigt“, erzählte sie.

Dem Vorstellungsgespräch auf Probe konnte sie einiges Positives abgewinnen. Es habe ihr gezeigt, dass sie mehr reden müsse, sie habe aber auch Tipps bekommen, wie sie auftreten solle, wo sie ihr Wissen noch aufbessern müsse und was an ihrer Bewerbung nicht stimmte.

Ihre Schulkameradinnen Celine Oswald (15) und Melody Koch (15) nickten zustimmend. Auch sie hatten aus ihren Vorstellungsgesprächen bei den Vertretern der Magdeburger Universitätsklinik wertvolle Tipps mitgenommen. Während Celine sich vorstellen könnte, Gesundheits- und Krankenpflegerin oder Erzieherin zu werden, kommt für Melody neben der Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin auch eine Karriere bei der Bundeswehr in Frage.

Lisa würde später vielleicht auch als Groß- und Außenhandelskauffrau arbeiten wollen. Von der eigentlichen Bewerbungsphase sind die drei Mädchen und ihre Mitschüler noch etwas entfernt. Richtig los geht das erst in der zehnten Klasse, wenn sie das Jahresendzeugnis der neunten Klasse den Bewerbungen beifügen können.

„Das heute soll ein Training sein“, erklärte Heidegund Suckfiel, Lehrerin für Technik an der Schule, die am Bewerbertag die Organisationsfäden mit in der Hand hielt. Die 13 Unternehmen aus der Region, die den diesjährigen Bewerbertag an der Wartbergschule mitgestalteten, boten den Jugendlichen jedenfalls eine große Auswahl an Berufen an – ganz egal ob aus der Pflege, der Verwaltung oder aus dem Dienstleistungs- und Technikbereich. „Die Schüler konnten sich zwei Berufe heraussuchen, die ihren Wünschen am nächsten kommen“, fügte die Lehrerin hinzu.

Der Bewerbertag passt sich in vielfältige Maßnahmen ein, mit denen die Wartbergschüler über Jahre auf den weiteren beruflichen Weg vorbereitet werden.