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Bibliothek Neues Futter für Leseratten

Die Wolmirstedter Stadtbibliothek hat ihren Bestand erweitert. Demnächst gibt es auch neue Gesellschaftsspiele.

Von Gudrun Billowie 03.01.2018, 00:01

Wolmirstedt l Die Wolmirstedter Bibliothek hat ihren Bestand aufgestockt und im Jahr 2017 insgesamt 316 neue Bücher gekauft, außerdem 63 Hörbücher, DVDs und Gesellschaftsspiele. Während die Bücher schon unter den Lesern kursieren, müssen die Spielefreunde noch ein wenig auf die Neuheiten warten. Die bestellten 16 neuen Gesellschaftsspiele werden erst Mitte Januar geliefert. Dann können die Familien „Floh am Po“, „Kikeribumm“ oder „Icecool“ ausprobieren.

Wer sich unter diesen Spielen nichts vorstellen kann, wird in der Bibliothek zur Spielanleitung beraten. Leiterin Bastienne Schröter hat die Spiele während einer Fortbildung bereits persönlich ausprobiert.

Die Bibliothekarinnen wissen: Die Vorliebe der Bücherwürmer gilt nach wie vor Krimis und historischen Romanen. Diesen Wünschen entsprechend wurden viele Neuheiten dieser Genres angeschafft. Außerdem gibt es viele neue Kinderbücher, junge Leser kommen gern in die Bibliothek.

Das Geld für die Neuheiten stammt zur Hälfte vom Land, die andere Hälfte hat die Stadt als Eigenmittel beigesteuert. Insgesamt standen aus diesem Topf 5000 Euro zur Verfügung. Um die Fördermittel zu beantragen, haben sich die Bibliotheken aus Wolmirstedt, Zielitz und Barleben zusammengeschlossen. Grund sind die Förderrichtlinien des Landes. Die schreiben vor, dass nur Bibliotheken gefördert werden, deren Trägerkommunen mindestens 5000 Euro bereitstellen. Eine so große Summe gibt der Wolmirstedter Stadthaushalt nicht her, deshalb stellen die drei Bibliotheken einen gemeinsamen Antrag. Federführend ist dabei die Wolmirstedter Bibliothek, obwohl sie von diesem Kuchen das kleinste Stück abbekommt.

Barleben gibt 3000 Euro Eigenmittel aus, Zielitz gar 5000 Euro und Wolmirstedt 2500 Euro. Zusammen liegen sie damit deutlich über der Mindestfördersumme, bekommen also vom Land noch einmal so viel Geld obendrauf und teilen dann alles wieder anteilig auf die drei Bibliotheken auf.

Wolmirstedt steckt neben diesen Eigenmitteln allerdings weiteres Geld in die Bibliothek. „Da Leser gern unser Zeitschriftenangebot nutzen, nehmen wir 30 Abonnements in Anspruch“, erklärt Bibliotheksleiterin Bastienne Schröter. Dafür sind pro Jahr etwa 1500 Euro fällig. Außerdem stellt die Stadt Eigenmittel für die Fördertöpfe „Schule und Bibliothek“ sowie für die Onleihe bereit.

Mit der Onleihe können sich Nutzer über das Internet Texte auf einen E-Reader, das Tablet oder ein Smartphone laden, egal ob vom heimischen Sofa aus oder aus einem entfernt liegenden Urlaubsort. Die Wolmirstedter Bibliothek ist an dieses System angeschlossen.

Das Projekt „Schule und Bibliothek“ bietet viele Möglichkeiten, mit denen Mädchen und Jungen an das Lesen und die Bibliothek herangeführt werden oder Kontakt zu Autoren bekommen. Auch in diesem Bereich arbeitet die Wolmirstedter Bibliothek sehr aktiv.

Im Moment bleibt der Bibliothek nur ein Wunsch offen: Die Computertechnik möge wieder funktionieren. Die hat vor Kurzem den Geist aufgegeben und konnte noch nicht wieder reaktiviert werden. Deshalb arbeiten die Bibliothekarinnen gerade sehr archaisch: Sie notieren jeden Nutzer auf einem Blatt Papier und vermerken hinter dem Namen, was ausgeliehen wurde. Dieses Vorgehen ist quasi ein Rückschritt noch vor das digitale Zeitalter, denn bevor solche Dinge im Computer vermerkt wurden, gab es immerhin ein ausgeklügeltes Karteikartensystem.