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Bilanz und Ausblick Schnelles Internet ist notwendig

In Farsleben engagieren sich viele Bürger ehrenamtlich. Ortbürgermeister Rolf Knackmuß erzählt aus dem Dorfleben.

Von Gudrun Billowie 11.01.2016, 00:01

Herr Knackmuß, worauf freuen Sie sich im Jahr 2016?

Zunächst einmal möchte ich mich bei allen ehrenamtlich Tätigen herzlich bedanken.

Ansonsten hoffe ich, dass die Dinge erledigt werden, die wir schon drei, vier Jahre vor uns herschieben. Dazu gehört vor allem, dass der Spielplatz der Kita „Weinbergwichtel“ umgestaltet und die Parkfläche vor der Kita erweitert und befestigt wird. Die Gelder sind in den Haushalt eingestellt und ich hoffe auf eine zeitnahe Umsetzung. Die Kita ist auf lange Sicht mit gut 50 Kindern ausgelastet.

Außerdem soll die Feuerwehr endlich ihr neues Löschfahrzeug bekommen. Das war schon 2015 geplant, aber da der Stadthaushalt erst im September bestätigt wurde, kann das Fahrzeug erst jetzt gekauft werden.

Seit Jahren fordern Sie, dass der schräg führende Radweg an der Kreuzung Farsleben Richtung Mose begradigt wird. Gibt es Hoffnung?

Wir haben nach einem Vorort-Termin im November eine verbindliche Zusage von der Landesstraßenbaubehörde erhalten, dass der Radweg an dieser Kreuzung verlegt, also begradigt wird. Nun, nachdem die Straße nach Mose wieder frei ist, sollen die Arbeiten in diesem Jahr beginnen. Nach dem Umbau der Kreuzung können Fahrzeuge, die aus Richtung Mose kommen, nah an die Kreuzung heranfahren und den Verkehr aus Richtung Zielitz besser einsehen. Die Sicherheit der Radfahrer wird erhöht.

Um den Jahreswechsel 2014/15 herum hatte es Turbulenzen um den Kulturverein Webers Hof gegeben, weil die Stadt den Vertrag gekündigt und Zuschüsse gekürzt hatte. Wie läuft es inzwischen?

Die Seniorenbetreuung auf Webers Hof hat sich gut stabilisiert. Zu den Kaffeenachmittagen kommen viele Besucher, zu den großen Veranstaltungen im Sommer und vor Weihnachten werden es immer mehr. Das ist eine gute Entwicklung und ich möchte all den ehrenamtlich arbeitenden „Jungrentnern“ danken, die sich so gut um die Betreuung kümmern.

Im Gegensatz zu anderen Häusern, die von Vereinen betrieben werden, gehört „Webers Hof“ nicht der Stadt, sondern dem Verein. Wie ist das finanziell zu stemmen?

In der Tat müssen die Weberaner jede Kleinigkeit selbst bezahlen, von der Müllabfuhr bis zum vom WWAZ geforderten Herstellungsbeitrag. Bisher hat es der Verein durch seine Einnahmen geschafft, die notwendigen Kosten aufzubringen. Außerdem unterstützt die Stadt mit einem Beitrag die Betriebskosten.

Inhaltlich behält der Verein sein Profil bei, die Veranstaltungen im vergangenen Jahr wurden weiterhin gut besucht. Zum Weihnachtsmarkt haben die Weberaner erstmals mit der Feuerwehr und Jugendlichen des Jugendclubs zusammengearbeitet. Das hat den Markt sehr bereichert, was auch am Besucherinteresse spürbar war.

Seit Mai gibt es am Sportplatz den Jugendclub „Traktor Farsleben“. Wie läuft es?

Der Jugendclub wird sehr gut angenommen und ich hoffe, dass die Jugendlichen noch lange schätzen, was ihre Väter für diesen Club geleistet haben. Es waren vor allem die Eltern der Jugendlichen und die ortsansässigen Unternehmen, die für diesen Club eine große Initiative entwickelt haben, die weit über die normale Sponsorentätigkeit hinaus ging.

Demnächst wird noch die Zufahrt zum Jugendclub befestigt und damit einer Auflage der Behörden gefolgt.

Schnelles Internet ist für viele Farsleber noch Utopie. Wie lange reicht die Geduld?

Einige Farsleber Haushalte haben sich dem gemeinnützigen Verein Börde.de angeschlossen und können durch eine Art Funklink eine Verbindung von bis zu 20 Megabit/Sekunde nutzen. Das gilt aber nur für Haushalte, die direkten Sichtkontakt zur Antenne herstellen können. Deshalb ist eine flächendeckende Breitbandversorgung für alle Haushalte weiterhin dringend notwendig.

Ein Rückblick: Was war 2015 erfreulich?

Treppe und Tür des Gemeindehauses wurden saniert, weitere Investitionen in dieses Haus sind allerdings notwendig. Die Trauerhalle bekam eine neue Tür und eine neue Bestuhlung. Der Straßenzusammenschluss am Viererblock wurde realisiert.

Was war ärgerlich?

Die Bescheide des WWAZ, in denen der Herstellungsbeitrag gefordert wurde. Mein Telefon klingelte heiß.

Was wünschen Sie sich?

Dass die Initiativen der ehrenamtlich Arbeitenden nicht durch finanzielle Engpässe sowie behördliche und verwaltungstechnische Auflagen kaputt gemacht werden. Denn: Erst durch das engagierte Handeln der Farsleber ist das Leben in unserem Dorf so abwechslungsreich.