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Breitband 95 Millionen Euro für „Giganetz“

Für acht Kommunen aus dem Landkreis Börde gab es Fördermittel in Höhe von insgesamt rund 95 Millionen Euro.

Von Burkhard Steffen 23.03.2017, 19:00

Berlin l Über vier Milliarden Euro stellt der Bund für den flächendeckenden Ausbau des Glasfasernetzes zur Verfügung. Am Dienstag wurde in Berlin die nunmehr dritte Tranche an Fördermittelbescheiden übergeben. „Heute werden insgesamt 165 Förderbescheide mit einem Volumen von fast einer Milliarde Euro ausgereicht. Damit können Investitionen von rund 2,2 Milliarden Euro ausgelöst werden“, sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Enak Ferlemann (CDU).

Mit der Westlichen Börde, Oschersleben, Flechtingen, Wanzleben, Niedere Börde, Barleben, Elbe-Heide und Oebisfelde-Weferlingen konnten an diesem Tag auch acht Kommunen aus dem Landkreis Börde ihre Fördermittelbescheide entgegennehmen. Die summieren sich auf stattliche 95,7 Millionen Euro.

„Die Datenautobahn der Zukunft braucht die Glasfasertechnologie. Darauf setzen diese Kommunen, die unter unserer fachlichen Anleitung im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft die Breitbanderschließung konsequent vorantreiben. Mit der Förderung unterstreicht der Bund, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben“, freute sich auch Landrat Hans Walker (CDU) mit den acht Bürgermeistern.

„Unabhängig von kommunalen Einzellösungen wie in Wolmirstedt oder im Sülzetal ist nun auch das Land Sachsen-Anhalt dabei, seine Breitbandstrategie zukunftsorientiert zu entwickeln. Das Land hat unseren Weg im Rahmen seiner Verantwortung begleitet. Um dieser immer größer werdenden Herausforderung gerecht zu werden, ist eine einheitlich abgestimmte, gemeinsame Strategie von Bund, Ländern und Kommunen erforderlich. Nur so kann dem enormen Bedarf an Datenmengen und Übertragungsgeschwindigkeiten entsprochen werden. Das gelingt nur durch den Einsatz moderner Technologien und leistungsfähiger Materialien. Und das ist im Augenblick und in überschaubarer Zukunft nun einmal Glasfaser. Es wird sehr schwer sein, den Bürgern in nicht allzu langer Zeit zu vermitteln, dass der Einsatz von Kupfer gut war, aber nicht mehr ausreicht, um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden“, so Walker weiter.

Wolmirstedt und Sülzetal waren ursprünglich Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft des Landkreises Börde, verfolgen inzwischen aber ein anderes Modell. Das war aber scheinbar noch nicht bis Berlin durchgedrungen, denn beide Kommunen wurden aufgerufen, ihre Bescheide in Höhe von rund 15,5 Millionen Euro entgegenzunehmen. Die Schriftstücke nahm vorerst Bundestagsabgeordneter Manfred Behrens (CDU) an sich.

Mit Hilfe der Fördermittel kann der begonnene Weg für ein flächendeckendes Glasfasernetz bis zum Gebäude jetzt fortgesetzt werden. Damit sind Datenübertragungsgeschwindigkeiten bis zu einem Gigabit (1000 Megabit) je Sekunde möglich. „Gegenwärtig verhandeln wir mit möglichen Konzessionären, die das Netz betreiben sollen“, informierte Holger Haupt, beim Landkreis Börde für die Breitbandversorgung zuständiger Mitarbeiter. Er rechnet damit, dass bis Mitte April verbindliche Angebote vorliegen und Verträge abgeschlossen werden können. Zuvor müssten die Vertragsentwürfe dann noch der Bundesnetzagentur vorgelegt werden.

„Parallel dazu können schon die Verträge mit den Planern und Projektanten abgeschlossen werden, damit möglichst rasch die Ausführungsplanungen erstellt werden können. Danach folgen die Ausschreibungen für Bau, Montage und Materiallieferungen.“

Geplant ist, dass die späteren Netzbetreiber im dritten Quartal dieses Jahres mit der Akquise beginnen. Die Kommunen müssen sich parallel dazu, um die Gewährung der Kredite kümmern. „Ich gehe davon aus, dass noch im vierten Quartal in den ersten Klustern Baubeginn sein könnte“, so Holger Haupt.

„Der Landkreis Börde als planungsrechtlicher und tatsächlich ländlicher Raum, will mit dem beschrittenen Weg unsere Zukunft und die kommenden Generationen sichern und attraktiv gestalten“, betonte Landrat Hans Walker.